Zu Fuß von Regensburg nach Altötting: DJDS-Pilgergruppe

Muskelkater, Blasen und drei wundervolle Tage

Am Donnerstag, den 25. Mai 2023, trafen sich acht Schülerinnen aus G9 und R10 samt ihren Lehrkräften Inge Noffke, Klaus Möschl und Oliver Weiß zu schlaftrunkener Zeit, genauer gesagt um 05.30 Uhr: Die Gruppe der DJDS machte sich mit dem Bus auf nach Regensburg, wo über 2.100 Pilgerinnen und Pilger zur 194. Diözesanfußwallfahrt nach Altötting aufbrachen. Die gesamten drei Tage der Wallfahrt standen in diesem Jahr unter dem Motto „Fürchte dich nicht!“, die Worte, die der Erzengel Gabriel zu Beginn des Lukasevangeliums an Maria richtet. Organisiert wurde die Aktion von Studienrat i. K. Oliver Weiß, der sich dazu mit Pilgerführer Bernhard Meiler abgesprochen hatte.

Mit dem Bus in Regensburg angekommen, begannen die Amberger die Wallfahrt mit einer Messe in der Albertus-Magnus-Kirche, an der auch Schulleiter Hans Kistler teilnahm; er begleitete die DJDS-Delegation das erste Stück des Weges. Auch Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer startete den Weg gemeinsam mit dem Pilgerzug. Nach einer ersten Rast in Mangolding setzte sich der Fußmarsch fort, bis zur Ankunft in Geiselhöring am frühen Nachmittag. Bei dem strahlenden Sonnenschein durfte dann nach dem Mittagessen ein Eis nicht fehlen.

Um 15.00 Uhr ging es weiter, den ganzen Nachmittag lang bis kurz vor sieben nach Mengkofen, dem ersten Tagesziel der Wallfahrt – 38 Kilometer waren geschafft; ein Bustransfer brachte die Pilger ins Nachtquartier in der Pfarrei St. Johannes in Dingolfing.

Das Ziel des zweiten Pilgertages war Gangkofen, dort wartete das Pfarramt als Unterkunft für die DJDS-Truppe. Der Tagesmarsch führte mit zwei Pausen in Frontenhausen und Seemannshausen wieder über knappe 40 Kilometer zum zweiten Etappenziel. Da die Sonne den ganzen Tag den Nacken der Pilgergruppe bräunte (oder rötete), freuten sich alle über jedes kleine Wölkchen und jeden Windstoß, der die lange Strecke etwas angenehmer zu laufen machte. In Gangkofen angekommen, stärkten die Wallfahrer(innen) sich noch mit Pizza und Nudeln, bevor es dann früh ins Bett ging, da es am Samstag schon um kurz nach ein Uhr nachts wieder weiterging. Mit dem Bus wurde die Gruppe nach Massing gefahren, wo sich der Startpunkt des letzten Tages befand. So kurz die Nacht auch war – das frühe Aufstehen wurde gleich zu Beginn des Weges mehr als wettgemacht.

Um Punkt drei startete der Pilgerzug nämlich mit der traditionellen Lichterprozession. Während der Prozession werden die persönlichen Anliegen der Pilgernden vorgetragen und es wird nur bei Kerzenlicht gegangen, gebetet und gesungen, bis schließlich die Sonne aufgeht. Ein für alle besonderes Erlebnis.

Nach einer letzten Rast im Ort Wald ging es um 06.45 Uhr auf zur letzten Etappe, die schließlich zum Ziel der Wallfahrt, dem Gnadenbild der Mutter Gottes führen sollte. Um kurz nach zehn Uhr und weiteren 23 Kilometern Fußmarsch kam die Pilgergruppe dann schließlich inmitten von Altötting an. Der Pilgerzug, der aus mehr als 4.000 Menschen bestand, zog um die Gnadenkapelle herum in die Basilika ein, wo alle gemeinsam mit Bischof Voderholzer einen feierlichen Gottesdienst abhielten. Die Gruppe der Decker-Schulen wurde von Pilgerführer Bernhard Meiler vor der Messe extra für ihren Einsatz gelobt, Bischof Voderholzer erwähnte ihr Durchhaltevermögen sogar während der Messfeier. Nach einem wohlverdienten Mittagessen in Altötting fuhr das DJDS-Team mit dem Bus wieder nach Amberg heim.

Nach beinahe 100 zu Fuß zurückgelegten Kilometern, nach vielen Schmerzen und Blasen an den Füßen, nach manchem Sonnenbrand und großer Erschöpfung war das Fazit der Gruppe dennoch eindeutig: Die drei Tage von Regensburg nach Altötting waren jeden einzelnen Schritt wert. Egal, ob es um die Gemeinschaft in der Pilgergruppe ging, um das Leben des christlichen Glaubens in Gesang und Gebet, um die Herausforderung, die Strapazen der langen Strecke auf sich zu nehmen oder um einfach einmal vom oftmals stressigen Alltag abschalten zu können – es war eine außergewöhnliche und bereichernde Erfahrung für alle, die keiner, egal ob Schülerin oder Lehrkraft, missen möchte. Während des Fußmarsches und am Ende der Messe selbst wurde von der Pilgerleitung immer wieder gefragt: „Wem es gut geht und wer keine Schmerzen hat, der hebt jetzt mal die linke Hand. Und wer nächstes Jahr wieder mit dabei ist, der hebt jetzt mal die rechte Hand.“ Auch wenn die meisten ihre linke Hand nicht gehoben haben: Die rechte Hand wurde spätestens am Samstag in der Abschlussmesse in die Höhe gestreckt. In diesem Sinne freut sich die Amberger Gruppe schon auf ihre nächste Wallfahrt, wenn es wieder heißt: „Wir ziehen zur Mutter der Gnaden, zu ihrem hoch heiligen Bild!“

Text/Bilder: wei