„Der Herbst des Winterkönigs“

Unsere 6. Klassen besuchten das Amberger Welttheater

Für die sechsten Klassen unserer Realschule und unseres Gymnasiums war  Mittwoch, 12. Juni 2024, ein kurzweiliger Schultag: Studienrat Oliver Weiß hatte Karten für das Welttheater organisiert. Zu Beginn der großen Pause marschierte ein langer Tross aus über 100 Schülerinnen zum Landesgartenschaugelände.

Dort gab es ein Wiedersehen mit Freunden oder großen Brüdern von anderen Amberger Schulen, da für diesen Vormittag eine Schulvorführung geplant war. Weil der bisherige „Sommer“ heuer sehr durchwachsen ist, zeigten sich einige Schülerinnen gut gerüstet und hatten Wolldecken dabei. Die überdachte Zuschauertribüne war von Vorteil, als sich Nieselregen und Sonne abwechselten. Etliche unserer Schülerinnen konnten in der ersten Reihe Platz nehmen, sodass deren Sneakers zu Beginn des Stücks spontan von den Laienschauspielern kommentiert wurden: „Schau mal, dei hoom weiße Schuah a. In den Stoi kinnas da nird gei. Dei orwadn bestimmt nix.“ Doch auch Schüler, die in Sachen Oberpfälzer Mundart nicht ganz so versiert sind, hatten eine faire Chance, die Handlung zu verstehen, da es auch viele hochdeutsch gesprochene bzw. gesungene Passagen gab.

Von 30. Mai bis 15. Juni 2024 wurden im historischen Stadtschauspiel die wichtigsten Stationen im Leben von Friedrich V. nachgespielt wie zum Beispiel seine Hochzeit mit Elisabeth Stuart und seine Krönung zum böhmischen König. Friedrich war ein gebürtiger  Amberger – historisch eindeutig belegt ist zumindest seine Taufe in Amberg. Er war jedoch nur ein knappes Jahr König, was ihm nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg den Spottnamen „Winterkönig“ einbrachte. Circa 100 Laien- und Profidarsteller wirkten mit, sodass dem Zuschauer viele Eindrücke geboten waren: Schon der Anfang des Stücks erinnerte an ein Wimmelbild, da es an jeder Ecke etwas zu sehen gab: Kinder spielten auf der Straße Fußball – darunter auch eine Schülerin unserer Schule. Bauersfrauen tauschten den neuesten Klatsch aus und eine Einbeinige humpelte vorbei. Später donnerten und rauchten laut zwei Kanonenkugeln. Das Theaterstück war sehr beeindruckend, wie auch zwei Schülerinnen der G6b bestätigten: „Ich fand es schön, dass so viele Personen mitgespielt haben. Es gab völlig verschiedene Rollen wie Hofstaat, Diener, Bauern und auch kleine Kinder waren dabei.“, betonte Sarah Eckl. Marlene Müller äußerte spontan das Adjektiv „mega“: „Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass so viel gesungen wird bzw. Musik dabei ist. Das hat mir besonders gut gefallen.“ Am Ende gab es großen und langen Applaus für alle Schauspieler. Der „grantelnde ältere Herr“, der dem Winterkönig als Einziger auch in traurigen Stunden treu zur Seite stand, hatte sich scheinbar besonders große Sympathie des Publikums erspielt. Andy Kuntz alias Winterkönig verabschiedete das Schülerpublikum mit den Worten: „Und jetzt Hefte raus – Klassenarbeit!“

Interviews Fr. Pröls mit …

  • Helene Bechtoldt G7c
  • Eleonora Matzke R7c
  • Alina Zeitler R6b
  • Isabella Völkel G6a

1. Welche Rolle hast du beim Winterkönig?

  • Helene: Ich spiele im Volk!
  • Eleonora: Ich bin im Welttheater ein Mädchen aus dem Volk. D.h. ich schaue den Komödianten zu, welche ein Schmähstück über Friedrich V. aufführen.
  • Alina: Ich spiele ein Kind im Volk.
  • Isabella: Ich spiele ein Mädchen aus dem Volk.

2. Wie bist du zu deiner Rolle gekommen?

  • Helene: Über Bekannte, die schon immer mitgespielt haben.
  • Eleonora: Unser Verein, die Stadtwache Amberg, stellt den Hofstaat. Da ich als Blumenmädchen zu alt und als Hofdame zu jung bin, darf ich im Volk mitspielen.
  • Alina: Durch die Stadtwache und die Familie.
  • Isabella: Ich liebe schauspielern und war vor 5 Jahren schon dabei. Außerdem bin ich Mitglied der Stadtwache Amberg. Dieser Verein hilft seit 2009 beim Welttheater mit. Meine Eltern sind auch schon seit Anfang an dabei.

3. Was macht dir bei deinen Auftritten am meisten Spaß?

  • Helene: Die Kriegsszene und die Reaktion der Zuschauer dabei, aber auch der Abschuss der Kanonen.
  • Eleonora: In die Rolle eines anderen zu schlüpfen mit allem, was dazu gehört… Maske, Gewandung. Es ist schön, die Begeisterung der Zuschauer zu sehen und zu spüren.
  • Alina: Das tägliche Zusammenspielen mit den anderen Schauspielern (wie eine Familie).
  • Isabella: Einfach alles! Mit Freunden spielen, im Kleid rumlaufen und so vieles mehr!

4. Was war für dich in den letzten Wochen am anstrengendsten? Und wann haben die Proben für dich begonnen?

  • Helene: Anstrengend war Schule und Theater gleichzeitig… die Proben für mich sind im Oktober losgegangen.
  • Eleonora: Die Proben für mich haben bereits im November 2023 begonnen. Hauptsächlich Gesangsproben. Am anstrengendsten war es für mich am nächsten Tag in der Früh wieder aufzustehen.
  • Alina: Das Anstrengendste war das Aufstehen. Die Proben für mich haben im Januar begonnen.
  • Isabella: Es war der wenige Schlaf anstrengend, da die Vorstellung bis ca. (mit Umziehen etc.) 22:30 Uhr geht und dann ist es – bis ich im Bett bin – ca. 23:30 Uhr. Für mich haben die Proben im November begonnen, ab Januar war es dann jeden Monat, ab Ende April jede Woche.

5. Hast du einen Lieblingsschauspieler?

  • Helene: Ja, die Königin, weil sie nett und lieb zu allen ist, komplett normal.
  • Eleonora: Nadine Hannelore Stöneberg. Sie ist Musicaldarstellerin, die die Elizabeth Stuart spielt.
  • Alina: Nadine Stöneberg (Elisabeth)
  • Isabella: Ich mag alle Schauspieler sehr gerne. Aber ich habe vier Schauspieler, die ich gerne mag, das sind Nadine Stöneberg, Sebastian Brummer, Andy Kuntz und mein beste Freundin dort – Marlene.

6. Hast du denn ein Lieblingslied?

  • Helene: Endlose Nacht, weil es so rührend ist zwischen König und Königin 👑 .
  • Eleonora: „Ich werde hier immer eine Fremde sein“
  • Alina: „Alles hat sich gegen mich verschworen“
  • Isabella: Nein, ich liebe alle Lieder.

7. Hast du vielleicht eine Lieblingsszene?

  • Helene: Kriegsszene und die endlose Nacht, das Zusammenspiel von König und Königin.
  • Eleonora: Die Szene, wenn der König und die Königin Endlose Nacht singen. Nach der Kriegsszene.
  • Alina: Die Kriegsszene.
  • Isabella: Ja, die Hochzeitszene der Komödianten und die Hochzeitszene vom wahren Friedrich

Text: kur, prö, Bilder: prö

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