Drei Tage auf den Spuren der Römer

Lateinschülerinnen der 9. Jahrgangsstufe erleben Geschichte hautnah in Trier

Auch in diesem Schuljahr machte sich wieder ein Großteil der Lateinerinnen der neunten Jahrgangsstufe auf den Weg nach Trier, in die älteste Stadt Deutschlands, um auf den Spuren der Römer zu wandeln.

Auf dem Hinweg hielten wir auf der Saalburg, wo die Schülerinnen sich gekonnt am Bogenschießen versuchten und danach als milites trainierten und die Formation testudo, die Schildkröte, erfolgreich bildeten. Am Abend erreichten wir unsere Unterkunft. Dort ließen wir den Tag mit Partien UNO, Billard oder Darts ausklingen.

Am nächsten Tag wurden wir durch die Stadt Trier geführt. Startpunkt war die Porta Nigra, dann ging es Richtung Trierer Dom, wo die Lateinkenntnisse der Schülerinnen bei der Übersetzung zweier Inschriften erfolgreich angewandt werden konnten. Die Konstantin-Basilika und das Kurfürstliche Palais bildeten zusammen mit den eindrucksvollen Überresten der Kaiserthermen den Abschluss der Stadtführung.

Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir dann am Nachmittag weiter zur Villa Borg, einem römischen Gutshof mit Landhaus. Hier erhielten wir eine fachkundige Führung über das Gelände und konnten unter anderem das luxuriöse Bad des Gutsherrn bewundern. Anschließend wurden die Schülerinnen erneut selbst aktiv. Der eine Teil legte wunderschöne Mosaike, der andere Teil buk panis militaris (Soldatenbrot) mit moretum (Schafskäse-Aufstrich) und libum (Opferbrot). Der Abend klang wieder gemeinsam in der Unterkunft mit diversen Spielen aus.

Schon war der dritte und letzte Tag angebrochen, an dem das Römermuseum in Schwarzenacker auf dem Programm stand. Auch hier genossen wir einen Museumsgang, gefolgt von einer Führung über einen Teil des Geländes der ehemaligen Provinzstadt. Nach einer Stärkung mit posca (Essigwasser) und Traubensaft durften die Schülerinnen sich an original römischer Lippenstift- und Parfum-Herstellung und typisch römischen Spielen versuchen. Die selbsthergestellten Kosmetik-Artikel wurden sogleich ausprobiert und für gut befunden. Nun steht der eigenen Herstellung nichts mehr im Wege. Die Fahrt ging weiter und nach einem kurzen Stopp zum Abendessen kamen wir gegen 21:00 Uhr in Amberg an.

Die drei Tage in und um Trier vergingen wieder wie im Flug und bereiteten nicht nur den Schülerinnen, sondern auch den begleitenden Lehrkräften große Freude. Die zahlreichen Aktivitäten festigten einerseits bereits vorhandenes Wissen und sorgten andererseits auch dafür, dass neue Sachen gelernt und ausprobiert werden konnten. Doch die positiven Erfahrungen blieben nicht auf die „kleinen grauen Zellen“ beschränkt; vor allem die gemeinsamen Abende stärkten das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe.

Text und Bilder: Jan Schießl