Ein tiefsinniger Märchenvortag mit spannenden Elementen

Frau Eichenseer begeistert die Schülerinnen der R5

Am Mittwoch, den 18. Dezember 2024, wurde den Mädchen der fünften Klassen der Realschule ein ganz besonderer Besuch angekündigt. Neugierig und gespannt begaben sich die Kinder in den besonders vorweihnachtlich dekorierten Raum mit einem liebevoll gestalteten Willkommensgruß der R 5b an der Tafel. Zunächst begrüßte Frau Tröster freundlich und stolz Frau Erika Eichenseer von der Schönwerth-Gesellschaft und betonte dabei, dass sie fast etwas neidisch sei, dass die Kinder jetzt wunderschöne Märchen erzählt bekommen. Gleich darauf zog Frau Eichenseer die Mädchen mit ihrer ersten Geschichte von zwei Zottelbären in den Bann, die bei Kälte durch den Wald liefen. Als den einen ganz erbärmlich fror, nahm ihn der andere in den Arm und sie wanderten zusammen weiter. Dabei betonte die Märchenerzählerin gleich den aktuellen Bezug zu unserer Zeit, wo oft Kälte in den Herzen herrscht und wir alle wieder mehr aufeinander achtgeben sollen. Anschließend trug die Märchenerzählerin ein paar Eckdaten zu Franz Xaver von Schönwerth, dem Schöpfer ihrer Geschichten, vor und erklärte den Kindern, dass es sich bei dem Volkskundler um einen waschechten Amberger handelt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt waren alle sehr interessiert, dessen Märchen und Texte zu hören, die wahre Kulturschätze sind und für dessen Bekanntmachung sich Frau Eichenseer mit Herzblut einsetzt. Im Folgenden wurden berührende Geschichten zu Weihnachten erzählt, wie die eines Holzfällers, der einmal den Herrgott bat, weißes Mehl anstatt Schnee schneien zu lassen. Das tat der liebe Gott und in der Folge wurden die Menschen reich und konnten Plätzchen, Kuchen und Brot backen. Aber die Menschen mussten für ihren Reichtum nichts mehr tun und wurden dabei faul. Die ganze Stadt war bald verwahrlost, sodass Gott angefleht wurde, es wieder schneien zu lassen und alles war wieder im Gleichgewicht. Aber auch die Gruselfans unter unseren Schülerinnen kamen auf ihre Kosten, als die eloquente Dame auf spannende Weise von den Raunächten und deren finsteren Figuren erzählte. Durch das Gebet der Schildkröte, die zwölf Jahre Wanderschaft auf sich nimmt, um zu Jesus zu gelangen und die Geschichte von der „wilden Jagd“, wo Kinder einfach an den Haaren gepackt und in die Fremde verschleppt wurden, will Frau Eichenseer immer wieder wichtige Erkenntnisse zur aktuellen Lebenswelt herstellen. Neben christlichen Werten forderte sie durch ihre bildhaften Geschichten auch zum Nachdenken auf, wie es Menschen geht, die in der Fremde leben müssen. Nach einer sehr kurzweiligen ganz besonderen Märchenstunde, in der die Kinder immer wieder miteingebunden waren, wurde Frau Eichenseer schließlich durch die Klassenforen beider Klassen herzlich verabschiedet. Ihre Geschichten werden aber sicher noch lange in den Herzen ihrer Zuhörerinnen nachwirken.

Text: Daniela Braun, Bilder: Hendrik Rosenboem

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