Internetgefahren: Polizeioberkommissar Sven Ertel sensibilisiert Schülerinnen für sicheres Surfen

Vortragsreihe an der DJDS über Cybermobbing, Jugendschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit privaten Daten

Auch dieses Schuljahr nahm sich Polizist Sven Ertel wieder viel Zeit, um in den 7. Klassen unseres Gymnasiums und unserer Realschule einen Vortrag zu halten. Ziel ist es, dass die Schülerinnen Gefahren im Internet erkennen und vermeiden können. Am Montag, 14. Juli 2025 und Dienstag, 15. Juli 2025 erhielt jede Klasse einzeln 90 Minuten lang Tipps zum sicheren Surfen im Internet. Eine wichtige Faustregel ist der sensible Umgang mit privaten Daten wie voller Name und Adresse beim Chatten mit Fremden.

Angesprochen wurde beispielsweise der Jugendschutz im Internet: Dieser ist zwar theoretisch vorhanden, weil bestimmte Filme oder Computerspiele erst ab einer gewissen Altersgrenze freigegeben sind. Doch die meisten Kinder und Jugendlichen nutzen beispielsweise bei Streaming-Diensten den Account der Eltern und haben so Zugang zu sämtlichen Inhalten, die nicht unbedingt für ihre Augen gedacht sind. Sven Ertel plauderte aus dem Nähkästchen, dass sein Sohn laut Facebook 27 Jahre alt sei, in Wahrheit aber deutlich jünger. Die meisten schummeln beim Geburtsdatum, um sich bei verschiedenen Portalen anzumelden: Das Häkchen für das Mindestalter 13 bei WhatsApp ist zum Beispiel leicht gesetzt.

In den Lokalzeitungen konnte man im März 2025 lesen, dass im Klassenchat einer Grundschule im Raum Amberg-Sulzbach Nacktfotos einer Neunjährigen aufgetaucht sind, die ein Achtjähriger geteilt hatte. POK Ertel klärte die DJDS-Schülerinnen über den Paragraph 184 StGB auf: Bei Verbreitung pornographischer Inhalte bei Minderjährigen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bzw. eine Geldstrafe. Der Polizist appellierte an das Bauchgefühl der Mädchen: „Wenn euch ein Foto im Chat komisch vorkommt, wendet euch an einen Erwachsenen, zum Beispiel an eure Lehrerin Frau Witzany.“

Diese hat übrigens auch dieses Jahr wieder die Vortragsreihe organisiert.

Sven Ertel erzählte anschaulich von Fallstricken, die im Internet lauern: Cybermobbing, Kettenbriefe, Erpressung, Verstöße gegen das Recht am eigenen Bild bzw. Wort oder Trickbetrug sind hier nur einige Beispiele.
Bei seiner Polizeiarbeit ist er tagtäglich mit der Aufklärung von solchen Straftaten beschäftigt. Dennoch betont Sven Ertel, dass er das Internet nicht verteufeln will: Richtig genutzt bietet es beeindruckende Möglichkeiten, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären.

Text: Simone Kurbjuweit, Bilder: Hendrik Rosenboem