Tag der freien Schulen
Bernhard Heinisch besucht die Schülerinnen der G11
Anlässlich des „Tages der freien Schulen“ hielt Herr Bernhard Heinisch (Freie Wähler), Mitglied des Bayerischen Landtags, einen Vortrag für die 11. Klassen des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums in Amberg
Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten!
Nun ergeben sich zwei zentrale Fragen: Wohin mit den 3€? Und noch wichtiger: Was hat das mit dem Thema der Veranstaltung zu tun? Für Herrn Heinisch sehr viel, denn was er den Schülerinnen des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums von Anfang an vermitteln wollte, war, dass jeder ein Mitglied des bayerischen Landtages werden kann, es muss nur der Mut dazu aufgebracht werden und der ein oder andere „Schubser“ von außen. So berichtete er, dass er wichtige Dinge, wie Vertrauen und Bekanntheit in der Bevölkerung, Fachwissen, Engagement für die Allgemeinheit, bereits als Fußballspieler, Personalrat der Stadt Amberg oder Mitglied des Organisationsteams des FC Sternstunden, längst erworben hatte, aber erst sein Umfeld fragen musste: „Warum bist du kein Politiker? Das wäre doch perfekt!“
Um den Schülerinnen gegenüber fair zu sein, folgte als nächster Punkt ein Einblick in seinen durchgetakteten Alltag als Mitglied des Landtags: Montags Stimmkreistermine und dienstags ab 07.00 Uhr die Arbeit im Arbeitskreis „Inneres“. Dazwischen ist die Zeit dann gut gefüllt: Recherchearbeiten, Reden verfassen, Plenumsdebatten, Expertengespräche, Sondersitzungen, Koalitionsausschusstreffen und vieles andere. Dabei wurde immer wieder betont, wie gern er diese Arbeit macht, da er sich mit seinen Ausschüssen „Fragen des öffentlichen Dienstes“ und „Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport“ tagtäglich mit Dingen befassen kann, die ihm bereits vor seiner politischen Karriere wichtig waren. Dennoch reflektierte er auch hier und gibt zu bedenken, dass das Privatleben als Politiker ein anderes ist.
Im Anschluss begeht das Mitglied des bayerischen Landtags einen schweren Fehler: Die Eröffnung einer freien Fragerunde, denn mit über 39 Fragen musste er auf sämtliche Themen eine qualifizierte Antwort parat haben, da sonst eine schonungslose Nachfrage erfolgte. Die Entscheidung für eine Doppelstunde – 90 Minuten – war also genau richtig, da die gestellten Fragen nicht nur das Gehalt oder das eigene Wahlverhalten umfassten, sondern auch die Werte und Meinungen der eigenen Partei, z.B. bezüglich einer Frauenquote, der Umgang mit der Opposition, die Einflussmöglichkeiten des Landes auf den Bund und Europa, uvm. Besonders die Frage, ob Gewalt gegen Politiker immer mehr wird, wurde genutzt, um den Schülerinnen ein ehrliches Bild zu vermitteln.
Diese Offenheit und Ehrlichkeit wurden am Ende mit großem Applaus belohnt und vielen weiteren Fragen, aber nun in kleiner Runde.
Text: Florian Hackl, Bilder: Hendrik Rosenboem