Vortrag: „Immer on!“

CHECKER TOBI IST TOT!!!!!!!  – Fakenews auf der Spur

Diese Schlagzeile bei TikTok schockierte vor einigen Monaten viele Kinder und Jugendliche. In Wahrheit ist der Filmregisseur Johannes Hunsel, der das Format mitgeprägt hat, Ende 2023 an Krebs gestorben. Der Fernsehmoderator Tobi Krell erfreut sich glücklicherweise bester Gesundheit. „Fake News“ und andere Hürden rund um das Internet waren am Donnerstag, 17. Oktober und Freitag, 18. Oktober 2024 Thema für die 6. Klassen. Sie konnten beim Vortrag „Immer on“ ihre Medienkompetenz schulen: Jeweils drei Schulstunden besprachen die Schülerinnen im Klassenverband Erfahrungen und Fragen mit Sabine Wagner vom Jugendmedienzentrum T1. Die Medienpädagogin wies darauf hin, dass vor allem fett gedruckte Schlagzeilen mit etlichen Ausrufezeichen, die Wut, Hass oder große Freude auslösen sollen, mit Vorsicht zu genießen sind.  

Ein gesundes Misstrauen sollte man auch bei Freundschaftsanfragen von Fremden auf Snapchat mitbringen. Hier gilt die Faustregel: Fremd ist eine Person, wenn man sie noch nie persönlich getroffen hat – auch wenn man seit einigen Wochen eine nette Unterhaltung mit ihr auf social media führt. Als Tipp bekamen die Mädchen außerdem, sie dürfen nur Fotos von sich verschicken, die sie ohne Weiteres auch der Oma, dem Lehrer oder einer völlig unbekannten Person im Supermarkt vor die Nase halten würden. Selbst der besten Freundin sollte man keine Bilder schicken, die in irgendeiner Weise peinlich sein könnten, da sie leicht in falsche Hände geraten – und sei es nur durch deren kleinen Bruder, der das Weiterleiten in diverse Chatgruppen witzig findet und selbst keine bösen Absichten hat. Wenn man von einem Fremden gezielt nach einem Nacktfoto gefragt wird oder der Chatpartner eines von sich schickt, muss man sofort seine Mutter oder seinen Vater zu informieren. Diese dürfen nicht zögern, eine Anzeige zu erstatten, da der Strafbestand „sexuelle Belästigung von Kindern“ vorliegt  

Jugendliche müssen außerdem immer den Datenschutz im Hinterkopf haben, und zum Beispiel bei Snapchat unbedingt den Standort ausmachen. Seine Adresse und Telefonnummer darf man auf keinen Fall im Internet preisgeben, auch wenn das Profibild der vermeintlichen 12-jährigen Sophie sehr sympathisch wirkt. Denn möglicherweise versteckt sich dahinter ein 50-jähriger Martin, der das Foto „von sich“ mit KI erstellt hat.   

Weitere Themen waren Cybermobbing und Cybergrooming, Schein und Sein auf Instagram und Co bzw. die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz. Die sehr interessierte Beteiligung der Schülerinnen zeigte, wie genau der Vortrag zu ihren Alltagserfahrungen passt: Viele konnten von ähnlichen Vorfällen berichten und oft hörte man ein gemurmeltes „Ja, genau“ oder „bei mir auch“. 

Für Eltern ist am Mittwoch, 23. Oktober 2024, ein Infoabend „Verantwortungsvolles Verhalten im Internet“ mit Medienpädagogin Sabine Wagner an unserer Schule geplant. Denn Eltern sollten den Medienkonsum ihrer Kinder begleiten. Dazu gehört beispielsweise auch, ihnen nach der vereinbarten Medienzeit das Smartphone wegzunehmen und die Jugendlichen am besten raus an die frische Luft zu schicken. 

Fachoberlehrerin i. K.  Sabine Witzany und Realschulkonrektorin i. K. Gabriele Tröster haben die Vortragsreihe organisiert.  

Text: Simone Kurbjuweit, Bilder: Simone Kurbjuweit und Peter Ringeisen

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