Ein neuer Blick auf die Natur
G7 unterwegs rund um Pfünz
Einen neuen Blick auf die Natur gewinnen und so manchen kulturellen Schatz aus dem Altmühltal entdecken – das konnten mehr als 70 Schülerinnen der DJDS während der diesjährigen Kultur- und Umweltwoche. Fünf Tage lang, vom 8. bis zum 12. April 2024, ist das Jugendtagungshaus der Diözese Eichstätt, Schloss Pfünz, zum Ausgangspunkt für die unterschiedlichsten Ausflüge in die Region geworden. Die Mädchen der 7. Jahrgangsstufe des Gymnasiums erkundeten dabei unter anderem Eichstätt, Ingolstadt, Nördlingen und Riedenburg. Während der Busfahrten wurde viel gesungen und hin und wieder auch der musikalische Geschmack der begleitenden Lehrer, Sabina Vetterl, Michaela Kolb, Michael Liebl, Thomas Pöller und Julia Wächter, auf die Probe gestellt.
Ein Highlight für viele war die Asamkirche im Herzen der Stadt Ingolstadt. „Dass sie so beeindruckend ist, hätten wir nicht erwartet“, berichten Emma D. und Marla. „Durch die guten Erklärungen während der Führung konnten wir die vielen optischen Illusionen an der Decke entdecken“. Die Malerei von Cosmas Damian Asam, die sich über die gesamte Decke der Rokoko-Kirche erstreckt, fand auch Franziska H. „sehr beeindruckend“: „Man konnte beispielsweise beobachten, wie der Elefant einem immer in die Augen blickt, egal wo in der Kirche man steht.“
In den Ausstellungen der Eichstätter Willibaldsburg und in verschiedenen Museen, wie dem Deutschen Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt, gab es einiges zu entdecken. „Ich fand alle Museen richtig interessant“, sagt Franziska E, die sich im Medizinhistorischen Museum „die Werkzeuge, die damals zum Beispiel bei einer Geburt oder beim Zahnziehen verwendet wurden“, ganz genau angesehen hat. „Das war schon ein bisschen gruselig, aber ich fand‘s cool.“ Und Hanna M. ergänzt: „Man hat gesehen, wie weit die Medizin früher war.“
„Mindestens genauso gut wie das Tagesprogramm“ fanden Leandra und Leonie die Programmpunkte am Abend. Fußball, Billard oder Kicker, aber auch der gemeinsame Gottesdienst in der Hauskapelle, brachten die Klassen näher zusammen.
Natur und Umwelt hautnah erlebten die Schülerinnen nicht nur bei einer Wanderung zum malerischen Römerkastell bei Pfünz, sondern auch durch so manchen tierischen Kontakt. Zu nächtlicher Stunde konnten sie unter fachmännischer Führung Fledermäuse beim Ausfliegen aus dem Kirchturm beobachten; und bereits am frühen Morgen streiften einige Ziegen im Garten des Jugendhauses umher. Auch bei der Sommerrodelbahn in Riedenburg gab es „süße Ziegen zum Kuscheln“, erinnern sich Amelie, Steffi und Josefine. Im „Speedbob“ und bei frühlingshaftem Wetter nahmen die Mädchen so richtig Fahrt auf.
Auch die Falkenshow auf Schloss Rosenburg dürfte den Schülerinnen noch lange im Gedächtnis bleiben. Annika und Zoe erinnern sich noch gut, wie „riesig und schlau“ die Falken waren. „Einige flogen dicht über unseren Köpfen hinweg und fingen dabei geschickt aus der Luft ihr Futter auf“, erzählt Anni. „Ein anderer Vogel hatte eine ganz andere, sehr schlaue Strategie entwickelt, um an sein Futter – in diesem Fall ein Ei – heranzukommen. Er nahm mit seinem Schnabel das Ei und ließ es auf einen Stein fallen. Die Eischale zersprang und der intelligente Vogel konnte es sich schmecken lassen. Ein wirklich interessanter Tag!“
Im Fossiliensteinbruch Blumenberg griffen die Mädchen zu Hammer und Meißel und trennten mit viel Elan und Fingerspitzengefühl die einzelnen Steinplatten voneinander, immer auf der Suche nach dem großen archäologischen Fund. Dass sie tatsächlich einen Zahn finden würden, das hätten Merle, Klara und Lenya nicht vermutet. „Wir haben einen großen Stein gefunden und haben begonnen, jede Schicht einzeln herunterzuklopfen.“ Als sich dann wirklich etwas zwischen den Platten abzeichnete, waren sie „aufgeregt und voller Freude“. Was mit dem Fundstück – vermutlich ein Fischzahn – nun passiert, hängt von der noch ausstehenden Beurteilung durch Experten ab. Vermutlich kann man ihn bald in einer Vitrine begutachten – im Schulgebäude oder vielleicht sogar im Museum.
Für einen kurzen Moment doch etwas beunruhigt zeigte sich übrigens der Wissenschaftler, der die Schülerinnen durch das ‚RiesKraterMuseum‘ in Nördlingen führte: drei ganze Klassen mit Hammer und Meißel im Rucksack!
Aber keine Sorge. Der wertvolle Mondstein des Museums, der von Astronauten mit zur Erde gebracht wurde, steht noch immer an Ort und Stelle.
Text: waj, Bilder: kom, pot