„Tag des Handwerks“ macht Handwerksberufe begreifbar

Decker-Schulen führen rund 120 Schülerinnen an das Handwerk heran

Handwerker werden dringend gesucht, das ist allgemein bekannt. Um Handwerksberufe für junge Leute besser vorstellbar zu machen, gab es an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen erstmals einen „Tag des Handwerks“ für die jeweils gesamte Jahrgangsstufe 8 der Realschule und Jahrgangsstufe 9 des Gymnasiums, insgesamt knapp 120 Schülerinnen (s. a. „Hintergrund“ weiter unten).

Organisiert hatten diesen Tag Studiendirektorin i. K. Daniela Pröls und Studienrat (RS) i. K. Matthias Sigl, beide Koordinatoren für Berufliche Orientierung (KBO), unterstützt von Gitte Wagner, Koordinatorin „Tag des Handwerks“ für die Handwerkskammer Niederbayern/ Oberpfalz.

Drei Mitmachstationen im Gerhardinger-Saal sowie sechs weitere in angrenzenden Klassenzimmern standen zur Verfügung; von den neun Angeboten konnte jede Schülerin sechs unterschiedliche Handwerke jeweils 30 Minuten lang kennenlernen. Schulleiter Hans Kistler wünschte den Schülerinnen bei der Eröffnung des Tages wertvolle Erfahrungen beim Kennenlernen der Handwerke.

Dabei standen nicht nur Berufe zur Wahl, die man traditionell eher mit Frauen in Verbindung bringt, wie Bäckerin, Konditorin oder Frisörin und Kosmetikerin. Auch technisch orientierte Berufe wurden vorgestellt; so konnten die Mädchen mittels einer Virtual-Reality-Brille und einer entsprechenden Software üben, wie man ein Auto richtig und gleichmäßig lackiert. Auch das fachgerechte Verdrahten einer Steckdose wurde von den Fachleuten demonstriert und anhand des zahlreich mitgebrachten Übungsmaterials von den Schülerinnen dann selbst durchgeführt. Akustisch am deutlichsten machte sich die Kappsäge bemerkbar, die die Mädchen unter fachkundiger Anleitung des Schreiners zum sauberen Durchschneiden einer vorher abgemessenen und mit Bleistift markierten Holzleiste verwenden durften.

Die Rückmeldungen waren sowohl von Seiten der Handwerksbetriebe als auch der Schülerinnen sehr positiv. Noch am selben Tag bewarben sich zwei Mädchen der Realschule bei Elektrotechnik Färber um ein Praktikum; die anderen Betriebe stellten ebenfalls das Interesse der Schülerinnen fest und lobten ihre disziplinierte Teilnahme.

Eine weitere Motivation, sich über einen Handwerksberuf Gedanken zu machen, dürfte der Hinweis von Gitte Wagner sein, dass man im Anschluss an die Lehrzeit seine Ausbildung zum Meister machen könne, und der Meisterbrief berechtige zum Studium an einer Fachhochschule. So lasse sich das Handwerkliche und das Akademische miteinander verbinden, wenn das angestrebt wird.

Beteiligte Handwerksbetriebe:

  • Bäcker-Innung Amberg-Sulzbach (Obermeister Alfred Schuller) – Bäckerin
  • Färber Elektrotechnik – Elektronikerin
  • Hörgeräte Seifert – Hörakustikerin
  • Konditorei Weber – Konditorin
  • Kunert E-Center – Fachverkäuferin Einzelhandel
  • Reha-Team Betzlbacher – Orthopädische Schuhmacherin
  • Schreinerei Plößner – Schreinerin
  • Tutsch GmbH – Karosseriebauerin und Fahrzeuglackiererin
  • Verena Luber – Hair & MakeUp – Frisörin und Kosmetikerin

Über diese Veranstaltung an den DJDS berichtete auch die Amberger Zeitung am 16.01.2024 (online ab 15.01.2024).

Hintergrund

Das Bayerische Kultusministerium hat festgelegt, dass an weiterführenden Schulen in Bayern ein „Tag des Handwerks“ in jedem Schuljahr stattfindet. Auf den Internetseiten des Ministeriums wird das so formuliert:

Den Handwerksberufen kommt im Bereich der Energiewende und des Klimaschutzes eine besondere Bedeutung zu. Mit der Einführung des „Tag des Handwerks“ ab dem Schuljahr 2022/2023 an weiterführenden Schulen wird dieser hohe Stellenwert zum Ausdruck gebracht. In enger Absprache mit den regionalen Handwerkskammern und Betrieben erfolgt die Umsetzung des „Tag des Handwerks“ über schulartspezifische und praxisnahe Angebote, die über die Website https://tagdeshandwerks-bayern.de/ von den Schulen gebucht werden können.  Darüber hinaus werden über den „Tag des Handwerks“ die vielfältigen Karrierechancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die sich in der beruflichen Bildung bieten, den Schülerinnen und Schülern sowie den Erziehungsberechtigten vorgestellt.

Text: rip
Bilder: djds