„Selig, die Frieden stiften“

Wie jedes Jahr im Oktober versammelten sich Schülerinnen und Lehrkräfte zum Friedensgebet um den „Peace Pole“ im Schulgarten – wenn auch das Nieselwetter dieses Mal dafür sorgte, dass der Kreis eher klein blieb.

Nach einem Anfangslied erinnerte der Schulgeistliche, Studienrat Reinald Bogensperger, die Versammlung daran, dass Konflikte auf der Welt nicht immer so friedlich verlaufen wie die friedliche Wiedervereinigung der zwei deutschen Staaten, die sich heuer vor 30 Jahren ereignet hat. Als Beispiel nannte er die Auseinandersetzungen im Kaukasus, wo aktuell zwischen Armenien und Aserbeidschan Kriegshandlungen stattfinden, bei denen Soldaten und Zivilisten ums Leben kommen. Umso dringlicher sei es für uns, sich für den Frieden einzusetzen und für den Frieden zu beten.

Als Evangelium wurde die Bergpredigt verlesen, in der eine der Seligpreisungen lautet: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“
Ein Instrumentalstück bot hierauf Gelegenheit, die Worte in sich nachklingen zu lassen.

Bogensperger kam dann auf den heiligen Bruder Klaus von der Flüe zu sprechen, der im ausgehenden Mittelalter in der Schweiz lebte. Auf der Grundlage seiner Friedensbotschaft seien sieben Regeln formuliert worden:

  1. Ich öffne meine Augen, dass ich das Gute im andern sehe.
  2. Ich öffne meine Ohren, dass ich wahrnehme, wie der andere denkt und fühlt.
  3. Ich öffne mein Herz und schenke dem andern Aufmerksamkeit und Zuneigung.
  4. Ich öffne meine Hand und stehe dem andern bei.
  5. Ich denke – bei einem Streit – sobald als möglich an Versöhnung.
  6. Ich bitte Gott jeden Tag: „Schenke deinen Frieden in mein Herz!“. Denn „Gott ist der Friede“.
  7. Ich bitte Gott jeden Tag: „Hilf mir heute zu einer Friedenstat“. Denn Gott weiß besser als ich, wo und wie ich „Frieden stiften“ kann.

Nach den Fürbitten um Frieden in der Welt schloss Reinald Bogensperger die feierliche und zu Herzen gehende Gebetsandacht mit seinem Segen ab.

Foto: djds