Johann Sturcz als Künstler der Metropolregion Nürnberg ausgezeichnet

Das „Forum Kultur“ der Metropolregion Nürnberg würdigte das Schaffen des Kunsterziehers im Dezember 2023

Die Europäische Metropolregion Nürnberg, ein freiwilliger Zusammenschluss von 23 Landkreisen und elf kreisfreien Städten, ist stolz auf die Qualität und die Vielfalt des kulturellen Angebots in dieser Region, und so gibt es hierfür ein „Forum Kultur“, eine zentrale Arbeitsgruppe aus Leiterinnen und Leitern, Expertinnen und Experten regionaler Kulturverwaltungen und überregional bedeutender Kultureinrichtungen der beteiligten Kommunen. Um die „künstlerische Qualität und das künstlerische Potenzial in der Metropolregion“ sichtbar zu machen und zu würdigen, ehrt das Forum Kultur jeden Monat eine Künstlerin oder einen Künstler der Metropolregion.

Im Dezember 2023 wurde diese Ehre Johann Sturcz zuteil, der seit September 2019 als Kunsterzieher an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen unterrichtet. In der Begründung für die Auszeichnung verwies die Jury auf den Netzwerk-Charakter der Werke des Malers – und dabei ist das „Netzwerk“ selbst ein passendes sprachliches Bild für die Kommunikation in unserem digitalen Zeitalter: Alles ist mit allem verbunden – oft durch Links, aber oft auch durch Bilder, die an andere Bilder erinnern. Dazu kommen noch die Optionen, die die digitale Bildbearbeitung bietet. „Wir leben im Zeitalter der Möglichkeiten“, sagt Johann Sturcz über die vielen Türen, die einem kreativen Künstler offenstehen.

So ist es nicht überraschend, dass sein Werkzeug und Material nicht bloß aus Pinsel und Leinwand bestehen – vielmehr nutzt er alles, und wenn es sich anbietet, auch in einer Mischung aus Techniken und Prinzipien: klassische Malerei, Collage, Rauminstallation, digitale Arbeit – alles, was sich eignet, ein Thema von verschiedenen Seiten zu betrachten und zu einem künstlerischen Ausdruck zu führen.

Ein verbindender Bestandteil ist wohl zudem eine gewisse Ironie oder ein schelmisches Augenzwinkern, die sowohl beim Lesen des Werktitels als auch bei der Betrachtung eines Werks durchscheinen.

Die Dr.-Johanna-Decker-Schulen freuen sich mit Johann Sturcz über die Würdigung seines Schaffens.

Unten sind zwei Beispiele für Sturcz-Werke aufgeführt, erläutert vom Künstler selbst:

Johann Sturcz:

„Burda“

Ein Burdamagazin in Einzelblätter zerschnitten und der Rückenkurve der Badenden von Valpinçon (von Jean-Auguste-Dominique Ingres, 1808) folgend aufgepinnt, ziert die Sitzfläche einer Bierbank, die halb aufgeklappt an einer Wand lehnt. Die unentschlossene Position der Bank und die Anordnung der losen Blätter nehmen den Gegenständen ihre ursprüngliche Nützlichkeit. Sie werden symbolisch neu zusammengefügt. Die Bierbank, die weder aufgestellt noch zusammenge­klappt ist, sitzt womöglich selbst.
Die Form der Wirbelsäule, die Inhalte und der Titel des Nähmagazins lösen Assoziationen aus. Es ist ein Spiel mit der Sprache, mit Bedeutungen. Wie wird durch Ordnung Sinn erzeugt?

Johann Sturcz:

„Proletheus Adventures“
(Ausschnitt aus einem 24-teiligen digitalen Gobelin)

Der Charakter Proletheus, eine Mischung aus „Prolet und Prometheus, bewegt sich durch die Spieleland­schaft eines erfundenen Jump’n’run Spiels. Es ist ein Selbstportrait des Künst­lers im Blaumann, ähnlich wie ihn die Spielfigur Super Mario trägt. Die einzelnen Szenen erzählen von einer Irrfahrt. In den Darstellun­gen vermengen sich Realität und Mythos in einer Pixelästhetik.

Text: rip, stu
Bilder: Moritz Hüttner (Portrait), stu (Werkabbildungen)