Mein Auslandsschuljahr in Frankreich

Ein Bericht von Paulina Eschbach

Dieses Schuljahr wäre ich eigentlich in der 11. Klasse des Gymnasiums gewesen. Ich habe mich aber dazu entschieden ein Jahr im Ausland zu verbringen, in Frankreich. Das Schuljahr muss ich auch nicht nachholen, da es mit dem G9 möglich ist die 11. Klasse zu überspringen.

Im August 23 bin ich nach Frankreich gereist, um die nächsten 10 Monate dort zu verbringen: ich wohne bei einer Gastfamilie und gehe zur Schule.

Ich wollte mein Auslandsjahr in Frankreich machen, weil ich nach drei Jahren Französischunterricht schon Grundkenntnisse in der Sprache hatte und mich die französische Kultur interessiert.

Ich habe mich dazu entschieden mein Auslandsjahr mit der Organisation YFU (Youth for Understanding) zu machen. YFU ist eine ehrenamtliche Organisation, die internationalen Jugendaustausch möglich macht. Das Bewerbungsverfahren hat schon ein Jahr vor der Abreise angefangen. Ich hatte erstmal ein Bewerbungsgespräch als Videokonferenz, um die Organisation kennenzulernen. Ein paar Wochen nach diesem ersten Gespräch habe ich dann die Zusage bekommen.

Vor meiner Abreise hatte ich mehrmals Videokonferenzen mit ehemaligen Austauschschülern, die erklärt haben, wie alles abläuft und Tipps gegeben haben. Im März 23 war ich auf einer Vorbereitungstagung, die von YFU organisiert wurde, da habe ich eine Woche in einer Jugendherberge in Thüringen mit anderem Austauschschüler verbracht. Wir haben mit Ehrenamtlichen von YFU, die auch selbst im Ausland waren, über das Austauschjahr, Erwartungen, Ängste und vieles andere gesprochen. Das war auf jeden Fall sehr schön und die Tipps waren wirklich hilfreich.

Am 29.08.23 war dann meine Abreise. Die ersten fünf Tage in Frankreich habe ich mit allen anderen Austauschschülern von YFU, die ihren Austausch in Frankreich gemacht haben in einem Internat für eine Ankunftswoche verbracht. Wir waren über 50 Jugendliche aus vielen verschiedenen Ländern. Es war eine sehr schöne Erfahrung alle anderen Austauschschüler kennenzulernen.

Am Ende dieser Vorbereitungswoche haben meine Gastmutter und meine Gastschwester mich abgeholt. Am Anfang war es ein bisschen ungewohnt bei einer Gastfamilie zu wohnen, aber ich habe mich schnell eingelebt und wir verstehen uns gut.

Eine Gastfamilie ist sehr wichtig für den Austausch, da man durch das Leben bei einer Gastfamilie die Kultur und Lebensweise des Landes kennenlernen kann. Ich konnte meiner Gastfamilie aber auch die deutsche und bayrische Kultur näherbringen. So haben wir in der Weihnachtszeit Plätzchen gebacken oder ich habe Käsespätzle gemacht. Es kommen auch jedes Jahr viele Austauschschüler nach Deutschland. Falls du und deine Familie Lust habt Gastfamilie zu werden könnt ihr hier weitere Informationen finden: https://www.yfu.de/gastfamilie-werden

Ein paar Tage nach meiner Ankunft hatte ich dann auch schon meinen ersten Schultag. Ich war sehr aufgeregt, weil ich mich nicht auskannte und ja auch die Sprache richtig gesprochen habe. Als ich dann in meine Klasse gekommen bin, habe ich gleich mit einer Klassenkameradin geredet und sie hat mir die ersten Tage dann auch alles gezeigt und mir geholfen mich zurechtzufinden.

Es hat ein paar Wochen gedauert bis ich mich an die neue Klasse, die Schule und an die langen Schultage gewöhnt habe. Vor allem die langen Schultage und den ganzen Tag Unterricht auf Französisch waren am Anfang anstrengend. In Frankreich geht es auch wie hier meistens um 8 Uhr los, es gibt in Frankreich allerdings eine lange Mittagspause, in der ich meistens mit meinen Freundinnen in der Mensa essen gegangen bin. Danach hatte ich dann meistens noch bis 17.30 Unterricht, außer am Mittwoch, da hatte ich oft früher aus.

Französisch zu sprechen und zu verstehen war es die ersten Wochen und Monate nicht so einfach. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mehr verstanden habe und in Konversationen richtig mitreden konnte. Aber nach wenigen Monaten habe ich schon den Großteil verstanden und konnte auch im Unterricht gut folgen.

In meiner Freizeit treffe ich mich oft mit Freundinnen und gehe samstags immer zum Reiten. Ich bin vorher auch schon geritten und habe das Glück, dass es hier auch einen Stall in meiner Nähe gibt.

Da ich in der Nähe von Paris wohne, kann ich am Wochenende oft mit Freundinnen mit dem Zug nach Paris fahren. Ich habe schon viele Sehenswürdigkeiten besucht, u. a. den Louvre und den Centre Pompidou, den Eiffelturm nachts leuchten gesehen und war schon in kleine Cafes und Restaurants essen.

Ich kann auf jeden Fall empfehlen ein Auslandsjahr zu machen, da es eine sehr besondere Erfahrung ist und man viele neue Dinge erlebt.

Falls du Interesse hast, ein Austauschjahr mit YFU zu machen kannst du auf der Website weitere Informationen finden oder mich auch gerne ansprechen.