DJDG-Schülerinnen bei den Schülermedientagen

Mit Medienmachern direkt in Kontakt zu treten – diese Chance ergriffen zwei Klassen des DJDG bei den Schülermedientagen 2021. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildung und der Bayerische Rundfunk hatten dafür wieder ein spannendes Programm zusammengestellt.

Die Klasse G9a besuchte online und exklusiv eine Videokonferenz mit dem BR-Journalisten Ralph Gladitz, der aus seinem Alltag berichtete – im Bild unten ist er bei einem Dreh am Ätna zu sehen. Dabei wurde den Schülerinnen veranschaulicht, wie Journalisten in den Bereichen Hörfunk, Fernsehen und Zeitung zu ihren Themen kommen und dass der Beruf überwiegend aus Teamarbeit besteht.

Ralph Gladitz versuchte auch, den Schülerinnen einen kritischen Blick auf die Medien insgesamt zu vermitteln und erkundigte sich daher, welchen Medien die Jugendlichen besonders Vertrauen schenken. Danach stellte er die wichtigsten Prinzipien vor, nach denen sich seriöser Journalismus ausrichten muss, wie beispielsweise das Zwei-Quellen-Prinzip oder das Vier-Augen-Prinzip. Am Ende machte er aber deutlich, dass aus seiner Sicht jeder Bericht subjektiv gestaltet ist und eine absolut objektive Darstellungsweise zwar immer das Ziel sei, aber kaum umsetzbar wäre.

Journalistische Prinzipien:

  • Zwei-Quellen-Prinzip: Agenturen liefern sachliche formulierte  Nachrichten, auf deren Korrektheit sich die Redaktionen in aller Regel verlassen können. Bei wichtigen Ereignissen gilt aber: Erst wenn zwei unabhängige Quellen übereinstimmend über ein Thema berichten, wird eine Meldung daraus, die in einer Zeitung, online oder im Sender veröffentlicht wird.
  • Vier-Augen-Prinzip: Wichtige Entscheidungen dürfen nicht von einer einzelnen Person getroffen werden. Ziel ist es, das Risiko von Fehlern zu reduzieren. Für die journalistische Arbeit heißt das: Jeder redaktionelle Beitrag (Text, Video, Audio) muss vor dem Veröffentlichen von  mindestens einer zweiten Person des Redaktionsteams gegengelesen werden.

Die Schülerinnen interessierten sich bei dem Gespräch besonders dafür, wie Fake News entstehen und wie schnell sie sich gerade in den sozialen Netzwerken verbreiten können.

Zum Abschluss des Gesprächs verwies Ralph Gladitz auf die problematische Entwicklung der Pressefreiheit weltweit und verdeutlichte an einer Graphik, in wie vielen Staaten dieser Welt Journalisten nicht frei und ohne Angst ihrer Arbeit nachgehen könnten.

Die Schülermedientage wurden auch noch von der Klasse G 8b genutzt, die an einer Sendung mit Journalisten der Zeitung „Main Echo“ mit dem Titel „Fake News, Lügenpresse, Querdenker- Herausforderungen für den regionalen Journalismus“ teilnahm. Hier konnten die Schülerinnen im Vorfeld und auch live während der Sendung Fragen stellen, die dann im Gespräch der Experten aufgegriffen und beantwortet wurden.

Für beide Klassen war die Teilnahme an den Schülermedientagen 2021 sehr gewinnbringend und eine willkommene Abwechslung im Distanzunterricht.

An der technischen Realisierung des Angebots beteiligt war die Mediaschool Bayern, die sich in einem kurzweiligen Video hier vorstellt (öffnet sich in neuem Tab):
MEDIASCHOOL BAYERN

Foto: Ralph Gladitz (mit freundlicher Genehmigung); Schülermedientage 2021 (Screenshot); Arbeit im Studio (BR-Pressematerial); Page-Header: Camera vector created by macrovector – www.freepik.com