Außerschulischer Lernort: Dokumentationszentrum Nürnberg

Drei DJDG-Jahrgangsstufen erleben ungewöhnliche Geschichtsstunde

Am 07. April brachen drei komplette Jahrgänge des DJDG mit dem Bus nach Nürnberg auf, damit sich die Schülerinnen vor Ort mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzen und darüber informieren konnten. In Begleitung von Frau Graf, Frau Kurbjuweit, Herrn Renner und Herrn Luft besuchten die Schülerinnen der 9., 10. und 11. Jahrgangsstufe zunächst die Ausstellung im Dokumentationszentrum am Dutzendteich. Dort gewannen sie einen Überblick über den geschichtlichen Zeitraum von 1918 bis 1948 anhand von Dokumenten und Exponaten, die überwiegend  aus der Stadt Nürnberg stammen. So konnte man sich die Zwanziger Jahre, die Weltwirtschaftskrise, den Aufstieg der Nationalsozialisten und deren grausames Wirken bis zum Ende des 2. Weltkriegs vor Augen führen lassen und erahnen, wie es Nicht-Mitgliedern der sogenannten „Volksgemeinschaft“ oder Zwangsarbeitern damals erging und welches Leid sie durchleben mussten.

Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

  • Von 1933 bis 1938 hielten die Nationalsozialisten in Nürnberg ihre Reichsparteitage ab. Noch heute zeugen die Reste der damals errichteten Großbauten von der Inszenierung dieser Propagandaschauen. Während der aktuellen Umbaumaßnahme des Dokumentationszentrums vermittelt eine Interimsausstellung ein umfassendes Bild der Geschichte des Areals sowie der Reichsparteitage. Auf dem 4 qkm großen Reichsparteitagsgelände selbst informieren Tafeln über die Historie des jeweiligen Standortes.
  • Seit Anfang 2021 wird das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände umgebaut. Die alte Dauerausstellung wird für die Zeit der Baumaßnahmen durch eine Interimsausstellung in der Großen Ausstellungshalle ersetzt: Dort steht der Ort Reichsparteitagsgelände räumlich und inhaltlich im Zentrum. Eine großformatige Medieninstallation nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Jahre von 1918 bis heute und gibt eine erste Orientierung auf dem weitläufigen Areal. Ein Kaleidoskop an Bildern und Plänen stellt das Gelände in den zeitlichen und topografischen Gesamtzusammenhang.

Die anschließende zweistündige Begehung des gesamten Geländes der Reichsparteitage verschaffte den Schülerinnen einen optischen Eindruck von der Dimension des Größenwahns von Hitler und seiner Partei der NSDAP. Das geplante, aber nicht gebaute „Deutsche Stadion“ sollte mehr als 400 000 Zuschauer fassen können. Die Führung endete am Zeppelinfeld vor der Haupttribüne, auf der damals zu den Reichsparteitagen bei riesigen Massenveranstaltungen Propaganda-Reden gehalten wurden, um die Menschen zu beeindrucken und im Sinne des Nationalsozialismus zu manipulieren.

Trotz des kalten und stürmischen Wetters zeigten die Schülerinnen großes Interesse und waren beeindruckt von diesem außerschulischen Lernort.

(gra)

Fotos: djds