Eramus+

Projekttage auf Kreta

Vom 30.09 bis 07.10.2023 nahmen die fünf Zehntklässlerinnen des Gymnasiums Olivia Dunn, Katharina Feiler, Lilly Lumley, Edith Schönberger und Jana Weigelt an einem Projekt des Erasmus+ Programmes auf Kreta teil. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Frau Beate Binder und Herrn Johann Sturcz.

An fünf arbeits- und erfahrungsreichen Projekttagen gab es vielfältige Exkursionen, Vorträge und Workshops in einer kritischen Auseinandersetzung rund um das Thema „Das weibliche Ideal“. Ein großer Gewinn für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer war sicherlich das Erleben der kulturellen Eigenheiten und die damit gepaarte kommunikative Herausforderung in und außerhalb des offiziellen Rahmens.

Gastgeber war das zweite Gymnasium Chania, Griechenland. Unter der Koordination von Christos Michelakis, der leitenden kretischen Lehrkraft, wurden alle Gäste herzlichst aufgenommen und verpflegt. Weitere teilnehmende Schulen waren das Liceo Scientifico Manfredo Fanti aus Carpi, Italien und das Gymnasium des katholischen Schulzentrums Patrona Hungariae, Budapest, Ungarn.

Was die Mädchen während dieser besonderen Zeit erlebt haben, lesen Sie im Anschluss in Form eines kleinen Reiseberichts

Text: alk, Bilder: stu, bin

Montag, 02.10.2023

Unser erster Tag begann mit einem Kennenlernspiel im Zentrum von Chania. Mit Marshmallows und Linguine sollten wir einen möglichst großen Turm bauen, was eine herausfordernde Aufgabe war. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern aus Italien, Ungarn und Griechenland konnten wir diese Aufgabe als Team bewältigen. Danach mussten wir unsere Vorgehensweise den anderen vorstellen.

Anschließend wurden die verschiedenen Schulen vorgestellt. Los ging es mit der Schule aus Griechenland, die uns mit einer Präsentation ihre Kultur näherbringen wollte. Im Anschluss waren die Italiener an der Reihe und dann kamen wir dran. Wir hatten eine Powerpoint-Präsentation und ein kleines Video vorbereitet, wodurch wir der Gruppe unsere Stadt und Schule vorstellen wollten. Den Abschluss machte die ungarische Mädchenschule.

Dann ging es zu Fuß zum Rathaus in Chania, um die Vizebürgermeisterin, eine selbstbewusste Frau, zu besuchen. Sie beantwortete Fragen zum Leben einer Frau als Bürgermeisterin. Wir lernten, dass es schwierig ist, von der Gesellschaft in so einer Rolle akzeptiert zu werden, aber man es trotzdem durch den richtigen Willen schaffen kann. Am Nachmittag führte uns der Sohn von Herrn Christos Michelakid durch die Altstadt, deren Erscheinungsbild durch viele verschiedene Kulturen geprägt wurde.

Text & Bilder: Olivia Dunn, G10b

Dienstag, 03.10.2023

Nach einer Stärkung beim Frühstück ging es für uns für uns zum Zentrum des Geistes. Die Rechtsanwältin Psaroudka Mariana hielt für uns eine Vorlesung zum Thema unseres Erasmusprojektes: „Schönheitsideal der Frau“ sowie zum Thema: „Geschlechtsgleichheit“. Wir lernten, dass Frauen vor allem in Griechenland benachteiligt werden und nur die Rolle der Ehefrau, Hausfrau und Mutter einnehmen. Geschlossen hat sie ihren Vortrag mit den Worten: „If you want to know how great a civilization is, tell me the place of a women. The rest is unnecessary.“

Im Anschluss gab es verschiedene Workshops, um uns das Thema noch näher zu bringen. Die Workshops haben wir als Kleingruppe mit Schülerinnen und Schüler von unterschiedlichen Nationen Fragen beantwortet, kreativ gestaltet und danach vorgestellt.
Herr Christos Michelakis, der Leiter des Projekts, zeigte uns seine Schule: das 2. Gymnasium in Chanai. Gruppenweise wurden wir dann von griechischen Schülern und Schülerinnen, die diese Schule besuchen, durch das Schulgebäude geführt und dabei brachten sie uns das griechische Schulleben näher.

Für eine kleine Stärkung machten wir einen Spaziergang zu einem Restaurant. Der Weg führte vorbei an einem schönen Fotomotiv vor der Küste und weiteren malerischen Orten.
Mit dem Bus ging es zu unserer ersten Station: die Samaria Schlucht weit oben in den Bergen, fern von den Stadtleben. Damit wir einen noch besseren Bergausblick hatten, machten wir noch eine kleine Wanderung, die zwar Temperatur mäßig auffrischte, aber wunderschön war. Zurück im Bus fuhren wir dann zum ältesten Olivenbaum, der auf 3500-5000 Jahre alt geschätzt wird. Als wir dort dann auch das archäologische Museum besucht haben, durfte ein kurzer Souvenir Einkauf nicht fehlen. Weiter ging es dann zum Kolymbari, einer orthodoxen Akademie. Dort trafen wir einen Mönch, sahen uns die Kirche an und eine atemberaubende Aussicht auf das Meer.

Müde, aber mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück zum Hotel.

Text & Bilder: Lilly Lumley, G10b

Mittwoch, 04.10.2023

Am Mittwoch, 04.10.2023, machten wir einen Tagesausflug und besichtigten dabei gleich drei Städte.

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zuerst nach Aptera zu der alten Burg Kalamion und bestaunten diese von außen.

Nach einem kurzen Aufenthalt fuhren wir weiter in die Antikenstadt Knossos. Dort nahmen wir an einer Führung teil, bei der uns interessante Informationen und Geschichten zu den Ruinen der alten Götter erzählt wurden. Wir lernten zum Beispiel etwas über die Bauweise der Tempel und erfuhren, dass die Griechen früher schon die Tür- und Fensterrahmen aus Holz anfertigten und bemalten. Nach der einstündigen Führung hatten wir uns eine Stärkung in einem gemütlichen Restaurant in der Innenstadt redlich verdient.

Anschließend machten wir uns auf in die dritte und letzte Stadt Rethymno. Diese durften wir eine Stunde lang selbständig erkunden und besuchten währenddessen auch verschiedene griechische Läden. Wir probierten frisch gepresste Säfte, Honig, verschiedene Öle und Cremes, die ebenfalls handgemacht waren. Gegen 18:00 Uhr fuhren wir zurück nach Chania in unser Hotel und aßen zu Abend. Nachdem der offizielle Teil des Tages beendet war, spazierten wir fünf noch etwas am Meer entlang und in die Stadt.

Text & Bilder: Edith Schönberger, G10a

Donnerstag, 05.10.2023

Nachdem wir um 8:15 Uhr gefrühstückt hatten, liefen wir zur Schule, um uns Frau Emma Giurlanis und Frau Alessandra Burzacchinis Vortrag über die Frauen in Griechenland anzuhören. Sie berichteten von dem Idealbild der Frau in Griechenland und dem Unterschied zu dem Idealbild der Frauen auf Kreta.

Danach hatten wir eine Stunde Zeit, um in sieben Gruppen einen Sketch vorzubereiten, den wir anschließend vorstellten. Im Anschluss erklärten die einzelnen Gruppen die Message hinter ihren Sketches.

Eine Debatte zum Thema Frauen im Krieg führten wir ebenfalls bis 12:30 Uhr. Danach sollten wir uns gruppenweise für die Pro- oder Kontraseite entscheiden. Es zeigt sich, dass fünf Gruppen Frauen im Krieg befürworten und nur zwei dagegen waren. Wir verließen die Schule und aßen in einem nahegelegenen Restaurant, welches wir täglich besuchten, zu Mittag.

Sobald wir fertig gespeist hatten, liefen wir 20 Minuten zum Archäologischen Museum, in dem wir eine Stunde Zeit hatten, um uns selbstständig umzuschauen. Dort konnte man u.a. Ausstellungen zur Frühgeschichte und zur Zeitgeschichte betrachten. Ab 16 Uhr hatten wir Freizeit und nutzten diese, um in der Stadt zu shoppen und die Zeit gemeinsam zu verbringen. Um 19 Uhr gingen wir dann zum Kriti Hotel, um zu Abend zu essen.

Zum Abschluss des Tages schauten wir noch gemeinsam mit den Schüler*innen aus den anderen Delegationen den Barbiefilm.

Text & Bilder: Jana Weigelt, G10a

Freitag, 06.10.2023

Am Freitag begann unser letzter Tag in Chania um 9:00 Uhr mit einem Workshop von Herrn Johann Sturcz über das weibliche Schönheitsideal. Wir besprachen gemeinsam nicht nur die Facetten der verschiedenen Frauen, die wir in dieser Woche getroffen hatten, sondern auch die Ideale in den verschiedenen Epochen. Dies zeigte uns Herr Sturcz anhand Bilder verschiedener Generationen.

Nach einer kleinen Pause generierten wir unsere Schönheitsideale mit der KI gestützten Anwendung Stable Diffusion– oder versuchten es immerhin, da sich das nicht immer so leicht gestaltete, wie wir uns das erhofft hatten. Anschließend präsentierten wir unsere Ergebnisse und stellten fest, dass es doch viele Übereinstimmungen gab. Um 12:15 Uhr bekamen wir ein paar Fragen über die Woche gestellt, die wir online bearbeiten sollten. Darin waren Überlegungen enthalten, welche Aktivitäten uns am besten gefallen haben, was wir verbessern würden und wie wir die Gruppenarbeiten mit den griechischen, italienischen und ungarischen Schülerinnen und Schülern fanden. Danach aßen wir zu Mittag und hatten den restlichen Tag bis 19:00 Uhr Freizeit.

Nach dem Abendessen im Hotel machten wir uns alle auf den Weg in die Altstadt, um gemeinsam noch ein bisschen Zeit zu verbringen. Als wir dann um 23:00 Uhr ins Hotel zurückkehrten, waren wir sehr erschöpft von der langen, aber natürlich auch schönen Woche. Rückblickend war es eine tolle Zeit, in der wir viele neue Eindrücke sammeln und neue Freundschaften schließen konnten.

Text & Bilder: Katharina Feiler, G10b