Corinna Schwab: P-Seminar interviewt Olympia-Teilnehmerin

Eine äußerst sympathische Leichtathletin ist sie, nicht nur sehr erfolgreich – dieses Fazit zogen die Teilnehmerinnen des Projekt-Seminars Sport am Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium nach ihrem Interview mit Corinna Schwab. Ihre bisher größten Erfolge waren die Deutsche Meisterschaft über 400m (2020) sowie die U20-Weltmeisterschaft mit der Staffel über 4x100m (2018) – und seit kurzem steht fest: Sie wird bei den Olympischen Spielen in Tokio mit dabei sein!

Schwab hat eine besondere Beziehung zu den Decker-Schulen, denn vor ihrem Abitur an der FOS/BOS und dem Beginn ihres Studiums an der TU Chemnitz legte sie ihre schulischen Grundlagen an der DJD-Realschule.

Die Schülerinnen im P-Seminar beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Leichtathletik, und sie erreichten Corinna Schwab im Trainingslager auf Gran Canaria. Zu Beginn des Interviews hieß Studienrätin i. K. Astrid Fürg die Sportlerin zur Videokonferenz willkommen und bedankte sich für die digitale Zusammenkunft und die Zeit, die sie sich nimmt. Reihum stellten nun die sportbegeisterten Schülerinnen der Q11 ihre Fragen.

Fragen zum Training:

  • Antonia Bieda interessierte sich für konkrete Trainingsbestandteile: „Haben Sie bestimmte Übungen zum Aufwärmen, und wie halten Sie sich im Lockdown fit?“. Die Wettkampfvorbereitung beginnt mit Mobilisierung und Dehnung, wie im normalen Training auch; diese Phase dauert etwa 45 Minuten.
  • Die Spitzensportlerin empfindet es als großes Glück, auch während des Lockdowns in den Hallen weitertrainieren zu dürfen. Natürlich muss die Mannschaft sich an die Hygienemaßnahmen halten, wie Maske tragen und Hände desinfizieren.
  • „Wie viele Trainingseinheiten haben Sie in der Woche?“ und „Wann haben Sie sich zum ersten Mal von Amberg abgekoppelt?“. Auf diese Fragen von Paula Jäger gab Corinna Schwab Auskunft, dass sie vier Mal bis zu fünf Stunden pro Woche trainiert (insgesamt 22 Stunden).
  • Die Sportlerin habe schon immer den Wunsch verspürt, ihren Sport professionell zu betreiben, doch in Amberg gab es diese Möglichkeit nicht. 2018 lernte sie dann ihren aktuellen Trainer kennen und fand eine gute Trainingsgruppe. Bald darauf zog Corinna nach Chemnitz und ist mit ihrer Entscheidung sehr zufrieden, obwohl die Umstellung am Anfang hart gewesen sei.

Corinna Richter wollte wissen, wie Corinna Schwab denn zur Leichathletik gekommen sei. Die Sportlerin berichtete, sie sei eine sehr ehrgeizige Person. Sie liebe das Gefühl, schnell zu laufen – es fühle sich fast wie fliegen an; auch dass man direkt danach an der Zeit erkennen kann, wie gut man war, gefällt ihr.

Auf Sina-Marie Ströhls Frage nach dem Ernährungsplan der Leistungssportlerin betonte Schwab, dass sie zwar auf ihre Ernährung achte, um bestmögliche Leistungen beim Training oder im Wettkampf zu geben, aber ab und zu könne man sich schon auch etwas Ungesundes gönnen, z. B. einen Döner oder zum Frühstück Nutella. 2019 hatte die Sportlerin ein sportliches Tief. Sie sei drei bis vier Sekunden langsamer gelaufen, und es habe sich herausgestellt, dass es an ihrer falschen Ernährungsweise lag; seitdem hat sie einen Coach, der ihr Ernährungstipps gibt. Um einer Übersäuerung des Körpers nach sportlichen Leistungen entgegenzuwirken, achte sie nun vermehrt auf eine ausreichend basische Ernährung (d.h. viel Obst und Gemüse).

Nun wollte Sina-Marie noch wissen, ob man mit Leichtathletik genug Geld verdienen könne oder ob Schwab nebenbei noch Geld verdiene. Daraufhin erzählte die Leichtathletin, dass sie momentan an der Uni Chemnitz eingeschriebene Studentin sei; sie werde derzeit durch Sponsorengelder finanziert, wobei die Sponsorenanfragen abhängig von ihren sportlichen Erfolgen zu- bzw. abnehmen.

Am Schluss des Interviews bedankte sich der Kurs für die ausführlichen und freundlichen Antworten und wünschte Corinna Schwab noch viele weitere sportliche Erfolge und dass sie weiterhin gesund bleibt.

Foto: djds (Screenshot); Corinna Schwab (Sprint/privat)