Schauspieler des Phoenix Theatre begeistern DJD-Publikum
Vergnügliches Eintauchen in die Welt des englischsprachigen Theaters
Der 06.12.2022 stand ganz im Zeichen des „Phoenix Theatre“ an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen. Der Vormittag begann mit zwei Aufführungen des Gangster-Musicals „The Banana Gang“, verfasst von Kristi-Anne Seth, der künstlerischen Leitung des Phoenix Theatre. Gleich in mehreren Rollen glänzten dabei Imogen Thomas und James Grimstone, zwei junge Schauspieler, die vor guter Laune und positiver Energie nur so sprühten. Die „Banana Gang“-Vorstellungen waren für die 5. bis 7. Jahrgangsstufe beider Schularten, Gymnasium und Realschule. Es geht in diesem heiteren Stück um einen bösen Bösewicht, der sich „The Boss“ nennt, und seinen dienstbeflissenen, aber ziemlich tolpatschigen und begriffsstutzigen Diener einerseits, und andererseits um einen ziemlich cleveren – und gut aussehenden! – Privatdetektiv, der alles aufklärt und am Ende auch noch eine Partnerin findet, die ihn bewundert. Das klingt in dieser Kürze alles arg klischeehaft, doch das kümmerte das junge Publikum nicht, und es wurde von Thomas und Grimstone so charmant und teilweise auch selbstironisch gespielt, dass es eine Freude war zuzusehen. Immer wieder wandten sich die Darsteller an das Publikum, suchten dort Unterstützung, einen Tipp … oder ein Versteck, und ganz natürlich antworteten die Mädchen in englischer Sprache und nahmen so am Spiel teil.
Am späteren Vormittag folgte dann die Aufführung für die Jahrgangsstufen 10 bis 12: Eine Kurzfassung von „Hamlet“ stand auf dem Programm. Aus der „Personalnot“ machten die beiden Darsteller eine Tugend und holten kurzerhand immer mehr Zuschauerinnen auf die Bühne, um die zahlreichen Rollen verkörpern zu können. Hierzu lagen einfache, aber effektvolle Requisiten und Kostümteile parat, die sich die Schülerinnen bereitwillig anziehen ließen, um etwa als König Claudius oder Staatsrat Polonius auf der Bühne zu stehen. Thomas und Grimstone wirbelten dort und im Zuschauerraum herum, um alles am Laufen zu halten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass niemand den Überblick verlor. Sie spielten mal die Hauptrollen, mal traten sie aus der Rolle heraus und kommentierten – und immer wieder agierten sie als Souffleuse und Regisseurin für die von Schülerinnen übernommenen Figuren, sprachen ihnen den Text vor, zeigten die Haltung, die die Figur einnehmen sollte, und die Mädchen übernahmen die in bestem britischen Englisch vorgesprochenen Sätze und wirkten aktiv an dem Hamlet-Schnelldurchlauf mit. Am Ende wussten alle, worum es in Hamlet geht, sie hatten eine Stunde Shakespeare-Englisch gehört (und zum Teil selbst gesprochen) – und Spaß dabei gehabt.
Der Nachmittag schließlich war noch für die Theatergruppe reserviert. Dreißig Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren machten engagiert und intensiv mit bei den Aufwärmübungen, den Reaktionsspielen und kreativen Aufgaben, die ihnen gestellt wurden. In einem Teil des Workshops gingen die englischen Coaches auch auf das Spielprojekt „Sommernachtstraum“ ein und vermittelten den Decker-Spielerinnen, wie sie an eine Szene herangehen und sie sich zu eigen machen können. Obwohl dies die längste Einheit des Tages war (drei Stunden), schien sie ebenso im Flug zu vergehen wie die Aufführungen am Vormittag.
Studiendirektor Peter Ringeisen bedankte sich bei Imogen Thomas und James Grimstone für ihre energiegeladenen und ausgezeichnet vermittelten Aufführungen und den Workshop, der für alle Beteiligten ein großer Gewinn war.
Text/Bilder: djds