Schnippeldisko am Amberger Marktplatz
Dr.-Johanna-Decker-Realschule aktiv gegen Lebensmittelverschwendung
Was duftet so fein und würzig aus der Ecke des Marktplatzes? Coole Musik kommt auch von dort? Die „Schnippeldisko“ der Dr.-Johanna-Decker-Realschule war es, die am Freitag, 30.09.2022, den ganzen Vormittag lang Passanten und Interessierte mit köstlicher Suppe und leckerer Brotbeilage versorgte.
Fachoberlehrerin Beate Binder hatte das Koch-Event in die Wege geleitet und fand tatkräftige Unterstützung nicht nur bei den Schülerinnen des Fachs „Ernährung und Gesundheit“ der DJDR, sondern auch bei ihren Kolleginnen, Fachoberlehrerin Clarissa Hirmer-Schröder, den Fachlehrerinnen Sylvia Schwarz und Stefanie Fischer sowie Koch Christian Glaßer vom CVJM, der sich ebenfalls dafür gewinnen ließ.
Das Besondere war aber gar nicht die Suppe an sich, sondern, wie Schülerin Sabrina Gnan dem 2. Bürgermeister Martin Preuß erläuterte, das Anliegen, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass auch Gemüse, das nicht mehr taufrisch ist oder vielleicht den einen oder anderen Fleck aufweist, sehr schmackhaft sein kann. So „schnippelten“ die Schülerinnen zu ihrer selbst gewählten Musik alles, was von den Kooperationspartnern gespendet oder sehr günstig abgegeben worden war: Kohlrabi, Rote Beete, Kürbisse, Möhren und noch eine ganze Reihe weiterer regionaler Gemüsesorten, und in großen Töpfen wurde das Ganze in mehreren Runden zu leckerer Suppe gekocht.
Bürgermeister Preuß bedankte sich bei der Organisatorin, Beate Binder, für ihr Engagement und überreichte ihr als Stellvertreterin des ganzen Teams eine Spende der Stadt Amberg in Höhe von 100 Euro. Dass dies keine Fehlinvestition ist, stellte er anschließend am Ausgabestand der Gemüsesuppen fest: „Schmeckt super!“ Dem konnte auch der Elternbeiratsvorsitzende des DJD-Gymnasiums, Felix Kick, zustimmen.
Die „Schnippeldisko“ kommt aus der Slow-Food-Bewegung und wurde erstmals in Berlin durchgeführt. In mehreren Städten des In- und Auslands griff man das Konzept auf, unter Anderem auch in Regensburg. Hintergrund ist, die Lebensmittel aus der Region wieder wertzuschätzen und mit seinem Einkaufsverhalten durchaus auch ein politisches Statement zu setzen. Außerdem kann man so gemeinsam dem Vernichten von wertvollen Lebensmitteln, die nur nicht der gängigen Norm großer Konzerne entsprechen, entgegenwirken. In unseren westlichen, reichen Ländern werden soviele Lebensmittel im Jahr vernichtet, dass damit die Menschen in den ärmeren Ländern problemlos versorgt werden könnten. Die DJDR als katholische Schule folge hier der Pflege des Schöpfungsgedankens, stellte Fachoberlehrerin Binder fest.
Für die Lehrkräfte im EG-Zweig ist es wichtig, die Achtung und Wertschätzung von krummem und fleckigem Gemüse einzuüben. Kinder und Jugendliche wählen sonst nur das makellose Gemüse aus, da es appetitlicher aussieht.
Unterstützt wurde die Aktion von: Caritas Marienheim, Bärenbrot, Kreuzermühle Lorenz, Hüttner Hof, Gärtnerei Schweiger, Trummer Hof, Diözese Regensburg, Stadt Amberg und Stadtwerke Amberg. Diesen Unterstützern sprachen die Organisatorinnen ihren ausdrücklichen Dank aus.
Den Artikeln und Postern einer Info-Wand konnte man weitere Informationen entnehmen, und die Schülerinnen wiesen mit Flyern auch auf das „Kompetenzzentrum Ernährung (KErn)“ der bayerischen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hin, die auf ihrer Internetseite noch mehr Hintergrundinformation anbieten.
Mehr Info gewünscht?
Weitere Informationen auf der Seite des "Kompetenzzentrums für Ernährung" "Für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln"
Fotos: djds