Umwelt- und Kulturwoche der 7. Klassen/DJDG

Vom Turmfalken zum Taschentorturm – vielfältige Eindrücke

Vom 2. bis 6. Mai erlebten die 7. Klassen des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums die abwechslungsreiche Landschaft des Altmühltals und die Fülle an kulturellen Schätzen, die die Gegend in und um Eichstätt für die Besucher bereithält.

Bestens untergebracht waren die 53 Schülerinnen und ihre Lehrkräfte (Sabina Vetterl, Katja Alkofer, Thomas Renner und Peter Ringeisen) auf Schloss Pfünz, dem Jugendtagungshaus der Diözese Eichstätt.

Detaillierte Berichte von den Aktivitäten der Woche folgen unter den Fotos. Herzlichen Dank an Katharina, Jana, Franziska, Klara, Sarah, Hannah, Jasmin, Lucia und Mia für ihre Ideen und Beiträge!

Das historische Herz des heutigen Jugendtagungshauses der Diözese Eichstätt bildet das Schloss. Bereits 1475 erwarb es Fürstbischof Wilhelm von Reichenau „pro recreatione“ – zur Erholung. Nur 7 km von Eichstätt entfernt, im malerischen Altmühltal gelegen, war Pfünz, das heute zur Gemeinde Walting gehört, der ideale Erholungsort. Sein barockes Aussehen, wie wir es heute bewundern können, erhielt das Schloss 1710 unter dem Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen.

1955 erwarb die Diözese Eichstätt das Anwesen, um darin ein „Haus für die Jugend“ zu errichten.

Die neuen Gebäude wurden nach Entwürfen des Architektenbüros von Jörg Homeier und Gerold Richter (München) in enger Zusammenarbeit mit dem Diözesanbauamt der Diözese und der Jugendhausleitung erstellt und konnten am 16. Juli 2005 eingeweiht werden.

Jugendtagungshaus Schloss Pfünz

Montag

Am Montag, den 02.05.2022, fuhren die Klassen G7a und G7b nach Pfünz zur Umwelt- und Kulturwoche. Im Schloss Pfünz wurden nach dem Mittagessen die Zimmer verteilt, wobei je zwei Zimmer ein Apartment bildeten.

Anschließend ging es gleich zum ersten Ausflugsziel, dem Limes-Kastell außerhalb des Ortes. In etwa einer Viertelstunde waren wir zum Ziel gewandert, wenn der Weg auch am Ende recht steil war. Die Lehrer stellten dort die Aufgabe, sich jedes Informationsschild durchzulesen – und deuteten an, dass man dieses Wissen bei einem Quiz am Bunten Abend gut anbringen könnte – woraufhin die meisten Schülerinnen die Schilder mit den Handys fotografierten.

Die Anlage ist interessant, aber nicht besonders groß, weshalb es schon nach etwa einer halben Stunde weiterging. Die Schülerinnen betrachteten eine römische Brücke am anderen Ortsende, und in einem kleinen Bogen durch die schöne Landschaft erreichten wir nach einer knappen Stunde wieder das Schloss.

Da es bis zum Abendessen noch Zeit gab, machten sich es die meisten im Zimmer bequem oder spazierten draußen bei den Ziegen herum. Das Abendessen konnte man sich aus Wurst, Käse, frischem Gemüse, eingelegten Antipasti und mehreren leckeren Brotaufstrichen zusammenstellen.

Rechtzeitig vor dem geplanten Lagerfeuer am Abend hörte dann erfreulicherweise der Nieselregen auf. Herr Renner brachte das Feuer im Nu in Gang, und bald saßen die beiden Klassen um das Lagerfeuer herum, und versuchten ihr Stockbrot zu grillen, was nicht immer ganz einfach war. Eine besondere Technik hatte Herr Renner, der den Teig zu einem kleinen Pfannkuchen formte und auf einem kleinen Stein briet, der am Rand des Feuers in der Glut lag.

Es war ein lustiger Abend, und nachdem die meisten Schülerinnen schon in ihre Zimmer gegangen waren, war nur noch eine Gruppe aus etwa sieben Leuten plus drei Lehrern am Feuer. Diese unterhielten sich und tauschten sich so über Themen wie beispielsweise GNTM oder soziale Medien aus. Doch da allmählich die Nacht hereinbrach, hatte dieses Gespräch auch ein Ende und schließlich gingen alle auf ihre Zimmer, wo sie sich schlafen legten.

Katharina (G7b)

Dienstag

Am Dienstag, den 03.05.2022, fuhren wir gegen neun Uhr mit dem Bus nach Riedenburg. Dort besichtigten wir am Vormittag den Falkenhof, bei dem wir zuerst mehrere Greifvögel betrachteten und danach bei einer Flug-Show diesen Tieren gespannt zuschauten. Ein Beispiel war der Lannerfalke namens „Lola“. Dieser fängt sich seine Beute in der Luft und verspeist diese sofort, ohne eine Pause einzulegen. Es waren aber auch größere Greifvögel wie der Waldgeier zu sehen. Auf seinem Speiseplan steht nur rohes Fleisch. Nachdem die Show beendet war, besuchten wir noch das Museum auf dem Falkenhof. Darin waren vor allem ausgestopfte Tiere zu sehen, z.B. ein Wolf oder ein Braunbär.

Nach einer kleinen Pause fuhren wir weiter zur Sommerrodelbahn. Neben der normalen Bahn gab es außerdem eine „Speed Bob“-Bahn, die sich bald als besondere Attraktion herausstellte. Bei dieser Bahn kann man nicht bremsen, und so erreicht man auf drei großen Wellen eine Geschwindigkeit von etwa 60 Stundenkilometern, was besonders oben auf der Welle, wenn man noch nicht genau sieht, wohin der Bob jetzt fährt, für ein flaues Gefühl im Magen sorgte, das sich in Vergnügen verwandelte, wenn man nach unten sauste. Sogar die Lehrer haben sich getraut. Das hat uns natürlich gefreut.

Jana (G7b)

Mittwoch

Am Mittwoch ging es früh los mit dem Bus nach Ingolstadt. Nachdem wir in der Altstadt angekommen waren, hatten wir zunächst eine Stadtführung in zwei Gruppen. Es ging beispielsweise an den Resten der Stadtmauer entlang, zum Rathaus sowie zur Asam- Kirche Maria de Victoria mit dem beeindruckenden Deckengemälde, das eines der größten Flachfresken der Welt ist. Die perspektivische Wirkung des 42 x 16 Meter großen Bildes konnte man am besten im Umhergehen erleben, indem man zum Beispiel beobachtet, wie der Bogenschütze immer auf den Betrachter zu zielen scheint, ganz gleich, wo man gerade steht. Nachdem wir am Ende der Besichtigung angelangt waren, durften wir die Innenstadt und deren Geschäfte erkunden.

Weiter ging es mit einem Besuch im Medizinhistorischen Museum, in dem wir mit Audioguides durch die Ausstellung geführt wurden. Dort wurden Behandlungsmethoden aus vergangenen Zeiten vorgestellt. Nachdem sich alle die Ausstellungstücke angesehen hatten, fuhren wir zurück nach Pfünz.

Den krönenden Abschluss dieses schönen Tages bildete ein Filmabend mit „Zurück in die Zukunft“ (der Film aus dem Jahr 1985 wurde nicht von den Lehrkräften, sondern von einer Schülerin vorgeschlagen).

Franziska, Klara, Sarah (G7b)

Donnerstag

Am Donnerstag, den 5. Mai 2022, besuchten wir das Juramuseum auf der Willibaldsburg. Die Fahrt dauerte nicht lang und wir parkten neben dem Bahnhof in Eichstätt. Von dort aus mussten wir noch ein bergiges Stück laufen, was aber durch Unterhaltungen und Gesang sehr viel Spaß machte. Im Museum angekommen, verstauten wir unsere Rucksäcke in einem kleinen Abstellraum und wurden für die Führung in vier Gruppen aufgeteilt. Hier konnten wir originale Fossilien, hauptsächlich von Dinosauriern, nachgestellte Flug- und Wassersaurier und auch kleine Fische in einem großen Aquarium bestaunen. Außerdem lernten wir viel über das Leben vor ca. 100 Millionen Jahren, zum Beispiel, dass damals der Großteil unseres heutigen Lebensraumes ein großes, warmes Meer war. Erstaunt waren wir, als wir erfuhren, wie lange es dauert, ein Fossil auszugraben und so freizulegen, dass man es erkennt.

Als die Führung vorbei war, konnten wir uns noch selbstständig umsehen, wobei die meisten in den Museumsturm gingen, wo es ein Mammut Skelett zu bestaunen gab. Insgesamt fanden wir alle den Besuch dort sehr schön, interessant und spannend.

Hannah (G7a)

Der Tag, den ich persönlich am schönsten fand, war Donnerstag. Nicht etwa, weil da besonders viel Tolles am Programm stand. Nein, sondern weil wir alle an diesem Tag so viel offener miteinander umgehen konnten, da wir uns in unserer bisherigen Zeit in Pfünz besser kennengelernt hatten, schon mehr voneinander wussten und uns so gegenseitig besser verstehen konnten.

Somit kam es dazu, dass bei einer sehr schön gestalteten, aber ebenso sehr anstrengenden Geocaching-Tour, bei der wir alle von einem nicht enden wollenden Berg genervt waren, ein paar von uns irgendwann einfach einen anderen Weg gegangen sind als die anderen. Wir haben Witze gemacht und uns diesen Berg und den restlichen Weg zusammen zu einem Vergnügen gemacht.

Außerdem war an der Tour sehr schön, dass auch zwei aus der G7b zu der G7a gemischt wurden und, wie eine von ihnen erzählte, war das besonders toll, weil sie so auch die Möglichkeit hatte, die andere Klasse besser kennenzulernen und vielleicht sogar neue Freundinnen zu finden.

Außerdem stand in der Stadt Eichstätt, die wir nachmittags selbst besichtigen durften, ein Brunnen, der uns zu einer großen Wasserschlacht verlockte. Es hat so viel Spaß gemacht und wir haben so lange gelacht und uns mit Wasser vollgespritzt, bis einige von uns von oben bis unten pitschnass waren und wir uns lachend mit Taschentüchern abtrockneten. Wir zogen uns die Jacken über und stellten uns in die Sonne, bis die Haare wieder einigermaßen trocken waren. Dieser Tag hatte es so in sich an Spaß und Lachen!

Am Abend gab es dann noch den Bunten Abend, da der Donnerstag leider schon unser letzter Tag in der schönen, modernen, aber trotzdem mit dem alten Schloss verknüpften Jugendherberge mit der tollen großen Parkanlage und den niedlichen Ziegen war.

An diesem Abend wurde von Shows wie dem „Bachelor“, der sehr humorvoll und absolut glaubwürdig präsentiert wurde, über Songs, die unter anderem unsere Lehrkräfte zu Ende singen mussten, bis zu einer in eine tolle Show gesetzte Übung eines Rettungs- und Wiederbelebungsversuchs, alles dargestellt. Wir lachten zusammen und genossen die tolle Stimmung unseres letzten Tages in vollen Zügen!

Und ich bin mir sicher, dass viele von uns in dieser Nacht glücklich über die vielen neuen Erlebnisse, glücklich über die neuen Erfahrungen und glücklich über die Gemeinschaft und die Freundschaften, die auf dieser rundum tollen Klassenfahrt entstanden sind oder auch gestärkt wurden, schliefen und vielleicht sogar von ihnen träumten. Bei vielen drang sicher auch ein kleiner Funke Wehmut durch, wenn sie daran dachten, am nächsten Morgen schon von diesem wunderschönen Ort abreisen zu müssen.

Auch glaube ich, dass die meisten von uns ganz viele neue Eindrücke und viele neue Erkenntnisse nicht nur im Bereich „Wissen“, sondern auch in den Bereichen Zusammenhalt, Mitgefühl und gemeinsamer Freude mit nach Hause bringen werden!

Und genau das, diese gemeinsamen Erinnerungen, das macht eine gute Klasse sowie einen tollen Klassengeist aus!

Jasmin (G7a)

Fotos: djds