Sicherheitspolitik wird anschaulich
Hochaktueller Vortrag durch Jugendoffizier der Bundeswehr
„Ist das ein Polizist?“, fragte eine Unterstufenschülerin, als sie den Referenten Dirk Klages auf dem Gang sah. Doch der Mann in Uniform war der Jugendoffizier der Bundeswehr, der am Freitag, 3. Februar 2023, in der 5. und 6. Stunde einen Vortrag für die Q12 des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums hielt.
Die Inhalte waren passgenau auf den Lehrplan in der 12. Klasse Sozialkunde abgestimmt: Zuerst wurden aktuelle Herausforderungen für die Sicherheitspolitik angesprochen. Vor einigen Wochen hat die Weltbevölkerung laut Angaben der Vereinten Nationen die Schwelle von acht Milliarden Menschen überschritten. Deshalb droht eine sich zuspitzende Ressourcenknappheit bei Nahrung, Wasser und Energie. Bereits jetzt sind ca. 800 Millionen Menschen weltweit vom Hungertod bedroht. Dirk Klages wiederholte außerdem die wichtigsten Informationen zu UNO und NATO, wobei er persönliche Anekdoten und ein Foto von seinem Besuch beim UN-Hauptsitz in New York beisteuern konnte.
Krieg zwischen Russland und der Ukraine
Der Schwerpunkt des Vortrags lag dieses Jahr auf dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Anfangs konnte Russland militärische Erfolge verbuchen. Aber durch die westliche Unterstützung für die Ukraine hat sich seit einigen Wochen eine Patt-Situation ergeben. Hauptmann Klages verdeutlichte die Sinnlosigkeit des Kriegs durch einen erschreckenden Vergleich: Für 30 Meter Gebietsgewinn müssen circa 5000 Menschen sterben. Nach ein paar Tagen verliert man diese 30 Meter wieder und es sterben erneut rund 5000 Menschen. Die 14 versprochenen deutschen Panzer sieht Klages eher als symbolische Geste, die den Kriegsverlauf nicht wesentlich beeinflussen wird.
Der Jugendoffizier der Bundeswehr bedauerte, dass sein Vortrag eher deprimierend ist und hofft, dass es bei seinem nächsten Besuch an der Schule zu Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gekommen ist – vielleicht wegen Druck auf Selenskyj durch den Westen, dem der Krieg allmählich zu teuer wird. Erschwert wird dies natürlich durch Putins Anspruch, als Gewinner dazustehen.
Für die Abiturientinnen war diese besondere Sozialkundestunde auf jeden Fall eine Bereicherung und hilft vielleicht sogar, sich den Abiturstoff besser einzuprägen. Organisiert hatten den Vortrag die Sozialkundelehrerinnen Studiendirektorin Regina Graf und Studienrätin Simone Kurbjuweit.
Text: kur
Bilder: djds