In tiefer Erinnerung

Mit großer Trauer haben wir vom Tod unserer früheren Kollegin und Lehrerin Studiendirektorin i.K. M. Ingeborg Gersing erfahren (23. Februar 1925 – 05. März 2019).

Sr. Ingeborg unterrichtete an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen von 1960 bis 1992 die Fächer Deutsch, Geschichte und Englisch.

In ihrer Verabschiedung im Jahresbericht 1991/92 schrieb die damalige Schulleiterin, Oberstudiendirektorin i. K. M. Canisia Engl:

Bevor Sr. M. Ingeborg 1960 an unsere Schule kam, war sie ab 1952 acht Jahre Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Englisch an den beiden Gymnasien der Kongregation der A. Schulschwestern v.U.L.Fr. in München.

Schwester M. Ingeborg erwies sich stets und in allen Klassenstufen als sehr begabte, feinsinnige Lehrerin und engagierte Erzieherin. Von ihrer Menschenfreundlichkeit und sozialen Aufgeschlossenheit profitierten nicht nur Schülerinnen, Eltern, Kollegen und Kolleginnen, sondern auch Asylanten, politisch Verfolgte in vielen Ländern der Erde, einsame Alte in Heimen, Lernbehinderte und soziale Randgruppen in unserer Gesellschaft. In großer Treue stand sie immer und unermüdlich allen bei, die ihrer Hilfe bedurften.

Auch im Alltag der Schule war sie stets zu allen möglichen Nothelfer- oder "Feuerwehr"-Einsätzen bereit. So erfreute sich Sr. M. Ingeborg auch großer allseitiger Beliebtheit: Über viele Jahre wurde sie von den Oberstufenschülerinnen als Verbindungslehrerin der SMV und von der Kollegenschaft in die Mitarbeitervertretung gewählt. Im Umgang mit den Schülerinnen, mit den Studienreferendar(inn)en, die sie im Zweigschuleinsatz betreute, und den Kolleg(inn)en der Fachgruppe Deutsch, die sie leitete, immer freundlich und aufmerksam, konnte sie gelegentlich sehr energisch, zuweilen auch zornig werden, wenn sich jemand besonders bockbeinig stellte.

So wird sie uns im Gedächtnis bleiben: aufgeschlossen, freundlich, liebenswürdig und hilfsbereit, im Lehrerzimmer meist (und nicht selten auch zu Sitzungen) mit Strickzeug und Unterschriftenliste für irgendeinen Gefangenen erscheinend, stets bereit, für gute Taten zu werben, und ansonsten unverdrossen Förderunterricht erteilend. Sie wird uns sehr fehlen.“

Im Alter von 67 Jahren wurde Sr. Ingeborg dann 1992 als Übersetzerin aus dem Englischen ins Generalat der Kongregation nach Rom berufen, wo sie mehrere Jahre diese verantwortungsvolle Aufgabe übernahm.

Wir werden sie nicht vergessen.

Foto: k.A.