Erasmus+ bot spannenden Abschluss online

Partnerschule in Northampton gelang hochkarätiges Programm

Die diversen Wellen der Corona-Pandemie machten uns nicht nur bei unserem Treffen in Northampton im April 2020 einen Strich durch die Rechnung, sondern auch im Jahr 2021 gelang es nicht, einen Zeitpunkt zu finden, an dem in allen beteiligten Partnerländern die Inzidenzzahlen und sonstigen Bedingungen für sichere Auslandsreisen so gewesen wären, dass wir uns in Großbritannien hätten treffen können.

Doch unsere Partnerschule, Northampton High School, machte unter der Koordination von Debbie Hill das Beste aus der gegebenen Situation. Sie lud faszinierende und hochqualifizierte Referentinnen ein, die aus ihrer Sicht den Beitrag der Frauen zu einer Welt der Gleichberechtigung darstellten. Die Erfahrung, die alle Teilnehmerinnen inzwischen mit Videokonferenzen gesammelt hatten, kamen uns da zugute – und so war die technische Seite kein Problem.

Den Anfang machte Pinky Lilani, mit eigentlichem Namen Nusrat Mehboob Lilani CBE DL; sie ist Autorin, Motivationsrednerin, Lebensmittelexpertin und Anwältin von Frauen. Sie unterstützt Frauen durch eine ganze Reihe von Auszeichnungen, die sie ins Leben gerufen hat und die bewirken, dass erfolgreiche Frauen überhaupt in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Auf diese Weise fördert sie auch die Vernetzung von engagierten Frauen untereinander. Zwei der bedeutendsten jährlich verliehenen Auszeichnungen sind die Women of the Future Awards und die Asian Women of Achievement Awards.

Obwohl die meisten Schülerinnen des Projekt-Teams inzwischen in der Oberstufe sind und in der Zeit dieser virtuellen Mobilität entweder bereits mit den Abiturvorbereitungen oder anderen Prüfungen beschäftigt waren, konnten doch einige bei mehreren Vorträgen dabei sein und das Gefühl genießen, Teil eines europaweiten Netzwerks zu sein, wenn beispielsweise Mrs. Hill die Projektteilnehmerinnen der Partnerschulen begrüßte.

Erasmus+-Projekt „Kreativität und digitale Kompetenzen – Voraussetzungen für die Arbeitswelt 4.0“

In diesem Projekt, das von Éva Matyasne Nagy am Gymnasium der A. Schulschwestern in Budapest koordiniert wird, sind Schulen aus fünf europäischen Städten verbunden: Budapest, Porto, Riga, Northampton und Amberg.

Eine Überblickspräsentation dazu gibt es auf Prezi.com.

Gastgeber und Themen der bisherigen Treffen waren:

  1. Budapest/Gymnasium „Patrona Hungariae“;  Thema: „Training unternehmerischen Denkens“ und „Verwirklichung einer Geschäftsidee“.
  2. Amberg/Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium; Thema: „Unterrichtsmethodik und -didaktik im 21. Jahrhundert: Konstanten und Neuerungen unter den Bedingungen der Digitalität“.
  3. Porto/Colégio Paulo VI; Thema: „Kritisches Denken in Verbindung mit Kreativität“ und „Neue Wege des Feedback und der Bewertung“.
  4. Riga/Staatliches Deutsches Gymnasium Riga; Thema: „Bedeutung von Sprachkenntnissen für die Berufschancen und Bewerber-Training“ sowie „Einsatz von CLIL (Content and Language Integrated Learning – Sachunterricht in der Fremdsprache)“

Weitere Vorträge folgten in unterschiedlichen Abständen, jeweils von Frauen, die besonders erfolgreich in zum Teil ungewöhnlichen Berufen sind, und so entstand, besonders für die Schülerinnen der teilnehmenden Mädchenschulen (Amberg, Budapest, Northampton) ein buntes Bild von Möglichkeiten, als Frau im Beruf eine Führungsrolle einzunehmen. Was immer wieder, auch in ganz verschiedenen Bereichen, herauskam, wenn es um die Basis des Erfolgs ging: Es ist wichtig, seine Stärken auszuspielen. Man muss das tun, was einem liegt und was einen interessiert, muss dann aber mit Selbstdisziplin und Konsequenz dabei bleiben, wenn man ein Ziel erreichen möchte.

So sprach Kay Hannan über ihre Arbeit als Leiterin der Spurensicherung bei der Polizei im Thames Valley, und Maddie Skillen berichtete von ihren Erfahrungen als Frau in technischen Berufen.

Einen besonderen Aspekt der Gleichberechtigung brachten die ehemaligen Schülerinnen Claudia und Rosie ein in ihrer Präsentation über „Deaf Awareness“, in der sie ihrer Zuhörerschaft die Probleme von Gehörlosen bewusst machten und über sinnvollen, pragmatischen und respektvollen Umgang mit ihnen aufklärten. Zusätzlich brachten sie den Teilnehmern an der Videokonferenz noch einige Grundlagen der Zeichensprache bei.

Unsere Schülerinnen, soweit sie teilnehmen konnten, waren begeistert von dem Enthusiasmus aller Referentinnen und von der Offenheit, mit der sie über die Möglichkeiten sprachen, die die Arbeitswelt bietet.

Fotos: Northampton High School, djds